Es wird wieder kälter

Heute habe ich nicht einmal meine Strickjacke ausgezogen und manchmal hätte ich mir eine lange Unterhose gewünscht. Es sind inzwischen nur noch 15 Grad an Deck und wenn es weht, dann ist das ganz schön frisch. Da langsam meine isolierende Unterhautfettschicht weniger wird, war ich tatsächlich manchmal am Frieren.

Dick eingemummelt!

Dörtes Antwort auf den Kälteeinbruch sah anders aus: Auf in den heißen Whirlpool. Das geht natürlich auch!

Aufwärmen im Whirlpool

Am Vormittag wollte ich das Spitzenduell in der Premier League zwischen Arsenal und Liverpool gucken. Diesmal war es zu 100% "No Signal". Ich hab's dann über den Ticker im Internet verfolgt und mich mit Jana über den Arsenal-Sieg gefreut. Dörte war währenddessen zum überkonfessionellen Gottesdienst des Kapitäns gegangen.

Bei der Mittagsdurchsage des Kapitäns gab es auch einen Update zur Virus-Situation: Die Lage hat sich beruhigt, aber in Absprache mit der Reederei und den CDC-Experten erhält man die erweiterten Hygienemaßnahmen noch für 2 Tage aufrecht. Ein Ende ist also abzusehen.

Nach dem Mittagessen war ein weiterer Vortrag an der Reihe: Wem gehören eigentlich die Ozeane? Da wurde auch über den Konflikt mit China im südchinesischen Meer berichtet.

Die Abendveranstaltung gestern war eindeutig die schlechteste bisher auf dieser Reise. Als Alleinunterhalter wurde Tony Daro, ein amerikanischer Comedian, präsentiert. Unsere Tischnachbarn hatten uns schon gewarnt: Amerikanischer Comedian, das wäre ein Widerspruch in sich. 

Anmerkungen von Dörte:

Der Gottesdienst war schon ein bisschen anders als zu Hause. Zunächst mal kommt es mir schon komisch vor, wenn der Altar mit einer britischen Flagge geschmückt ist. Dann ist es in Deutschland leider meist ungewöhnlich, wenn wirklich gesungen wird. Die rund zweihundert Briten, die teilgenommen haben (bei einer Anzahl von rund 1.800 Gästen insgesamt schon beachtlich) waren durchaus bei Stimme. Ein Lied erkannte ich wieder - das wurde mal bei Inspektor Barnaby gesungen. Die musikalische Unterstützung war natürlich richtig gut. Es sind ja lauter exzellente Musiker an Bord.  Und dann durfte natürlich auch ein "God save the King!" nicht fehlen. Gleich danach wurde um Rechtschaffenheit für die Minister gebeten. Naja, die genaue Formulierung war: "Endue thy Ministers with righteousness." Schon bitter, dass sowas in einen Gottesdienst aufgenommen wird.