28.3.24

Hot Cross Buns

Wir wünschen allen Lesern ein gesegnetes Osterfest. Wir haben uns heute Hot Cross Buns gekauft. Das sind Brötchen mit Rosinen, Schokolade, Früchten oder sonstigen Leckereien, die mit einem Kreuz versehen sind und eigentlich nur Karfreitag gegessen werden sollten. Wir mussten aber einfach am Gründonnerstag schon mal probieren. Die mit gewürzten Früchten waren noch leckerer als die mit Zimt und Apfel. Die letzten Hot Cross Buns habe ich übrigens gegessen, als Abba mit Waterloo den Grand Prix gewonnen hatte ...

Covid ist überstanden und langsam wird es klar, wie es weitergehen wird. Wegen der Covid-Infektion wird man eine OP in den nächsten 6 Wochen vermeiden, da ein erhöhtes Risiko vorliegt. Alle Untersuchungen sind abgeschlossen und ergaben meist gute Nachrichten: Nur die Klappe ist befallen, die Behandlung schlägt an, d. h. die Klappe öffnet sich schon etwas mehr, kein Krebs am Darm als möglicher Auslöser. Die Verbesserung reicht aber noch nicht zur Flugfähigkeit, denn bei geringerem Luftdruck bräuchte ich vielleicht Sauerstoff. Am 9. April soll das Herz erneut untersucht werden, hoffentlich reicht es dann. 

Man bemüht sich, mich bis dahin in einem Hotel unterzubringen mit täglicher Versorgung für die Infusionen. Das wird wegen der Feiertage aber wohl frühestens am 3. April passieren. Es wäre ein weiterer Schritt zu mehr Mobilität. Apropos Mobilität: Wir werden auf der Station etwas als Exoten angesehen. Bereits mit den Walking-Runden auf der Station fielen wir auf, jetzt aber umso mehr: Da wir wegen Covid das Zimmer nicht verlassen dürfen, haben wir das Bett beiseite geschoben und etwas langsamen Walzer getanzt. Das hat mich aber ein wenig außer Atem gebracht.

Trotz dieser guten Nachrichten bleibt noch eine lange Nachbehandlung in Deutschland. Sehr wahrscheinlich komme ich um einen Ersatz der Herzklappe nicht herum, weil man sie nicht wirklich steril bekommt. Weiterhin ist Geduld gefragt.

Anmerkungen von Dörte:

Jana und ich kommen morgens ins Krankenhaus und holen erstmal Latte mit doppelt Zucker und oat flat white. Dann wird gelesen, Quality Land 2 gehört, Go gespielt und gekniffelt. Abends im Hotel muss Jana dann arbeiten. Damit ich sie nicht störe, hat sie mir die Mediathek-App auf mein Handy geladen und dann sitze ich mit Kopfhörer und sehe mir alte Tatorte an. 

Manchmal gehen wir ins Restaurant. Da muss man sich echt an die australischen Verhältnisse gewöhnen - eine Vorspeise reicht als Hauptgang für zwei Personen. Es ist mir unbegreiflich, wieso solche Riesenportionen serviert werden.
 
Man kann (gerade war Herbstanfang) noch sehr gut draußen sitzen. Unangenehm ist es nur, wenn Bettler vorbeikommen. Wir hatten ein Erlebnis, das mir noch länger nachging. Ein ganz offensichtlich angetrunkener Aboriginee wollte etwas vom Essen abhaben. Weil er immer wieder darauf zeigte, habe ich ihm dann eine Scheibe Salami gegeben. Damit war er zufrieden und ging weiter. Die Australier fanden es offensichtlich nicht ungewöhnlich, wir hatten aber ein ganz ungutes Gefühl dabei. Es fühlte sich so überheblich und gönnerhaft an.
 
Direkt neben dem Hotel ist eine kleine Kirche. Letzten Sonntag war ich bereits einmal da. Der Gottesdienst war doch etwas fordernd für mich. Es ging um die "Ich bin..." Sätze aus dem Johannesevangelium (...der Weinstock, der gute Hirte, das Brot des Lebens...) Die wurden kurz erläutert und dann sollte man sich mit den Nachbarn darüber unterhalten, was welche Sätze für einen selbst bedeuten und welche für die jeweilige Person am wichtigsten sind. Das auf Englisch ist schon ziemlich herausfordernd. Aber die Nachbarn waren eifrig dabei und haben mich mit einbezogen. Sie fragten auch nach Jan und wollten ihn in die Fürbitten aufnehmen. Sie hätten ihn auch besucht, aber das geht ja wegen Covid nicht. Mal sehen, wie der Ostergottesdienst ist. 

23.3.24

6 Tage Cola-Verbot!

Man macht mit mir immer noch diverse Untersuchungen, die meistens vorab eine bestimmte Diät voraussetzen. So kam es dazu, dass ich bisher 6 Tage Cola-Verbot bekam! Jana und Dörte haben mir dann Säfte in allen möglichen Farben besorgt, das war wenigstens ein Ausgleich.

Medizinisch haben die Untersuchungen bisher noch nichts Relevantes ergeben, was eine gute Nachricht ist. Spannend wird noch der PET-Scan, der zeigen soll, ob wirklich nur die Klappe von den Bakterien befallen ist. Montag soll auch eine erneute Ultraschalluntersuchung des Herzens stattfinden. Hoffentlich kann man dann sehen, dass der Bakterienklumpen langsam abgebaut wird.

Ich hatte ja zuletzt berichtet, dass ich wieder mobiler werden würde. Das hat sich leider schlagartig geändert: Dienstag Nacht habe ich Fieber bekommen und die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war furchtbar. Ich hatte eine beängstigende Atemnot, auch wenn ich nur flach und ruhig im Bett lag. Zum Glück hielt das nur etwa zwei Stunden an. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass ich mir auf den Fluren des Krankenhauses Covid eingefangen habe. Die Schnelltests haben das nicht angezeigt, aber ein PCR-Test dann doch.

Die zusätzliche Covid-Erkrankung hatte keinen Einfluss auf das Untersuchungsprogramm, das voll durchgezogen wurde. Das Fieber ist die letzte Nacht schon nicht mehr so hoch gewesen, daher glaube ich, dass die Covid-Episode in 4-5 Tagen überstanden ist. Dörte hat die letzten Nächte bei mir im Zimmer übernachtet, das gab dann ein beruhigendes Gefühl.

Anmerkungen von Dörte:

Jana und ich sind übrigens gesund! 

Das Krankenhaus ist gut darauf eingerichtet, dass Angehörige hier übernachten. Alle Patienten haben ja Einzelzimmer und in jedem ist eine kleine Couch, die lang genug ist, dass man (zumindest jemand von meiner Größe) sich darauf ausstrecken kann. Und eine Decke bekommt man auch... 


19.3.24

Studienobjekt

Zuerst einmal möchte ich mich für all die guten Wünsche in den Kommentaren bedanken. Ich kann jeden von ihnen gut gebrauchen!

Inzwischen bin ich ein beliebtes Studienobjekt geworden. Offensichtlich hört man bei mir beim Abhören der Herztöne ein Murmeln, was relativ selten ist. Heute kam schon zwei Mal ein ausbildender Arzt und fragte, ob er mit seinen Studenten vorbeikommen könnte. Ich dürfe dann auch keine Tipps oder Hinweise geben, sogar die Diagnose ist von der Kommunikationstafel gewischt worden.

Als die beiden Gruppen von jeweils 5 Studenten kamen, wurde ich jeweils von einer Studentin ausführlich untersucht und die Vorgehensweise und das Ergebnis wurden draußen mit dem ausbildenden Arzt besprochen. Die  anderen 4 Studenten durften dann auch nochmal kurz mein Herz abhorchen, wurden aber dabei nicht mehr vom ausbildenden Arzt beobachtet.

Jana ist am Samstag Abend angekommen und das ist eine große Erleichterung für uns. Sie hat mich schon im Go geschlagen und auch einmal bei Phase 10 (jetzt zu dritt) gewonnen.

Wieder zusammen!

Medizinisch gab es zwar einige Untersuchungen, aber nichts wirklich Neues. Das sind gute Nachrichten, denn es ist einfach Geduld gefragt. Ein Fortschritt kam heute: Man hat mir eine PICC-Line gesetzt. Das ist ein Zugang für die Infusionen, der nicht mehr alle 3 Tage gewechselt werden muss. Er darf nur gesetzt werden, wenn das Blut steril ist.

Neue PICC-Line

Ich bin inzwischen etwas mobiler geworden und gehe täglich Dreiecksrunden auf der Station. Die Flure sind nämlich im Dreieck angeordnet. Vorgestern waren es 21 Runden, gestern 32 Runden und heute sollen es 48 Runden werden, von denen 34 schon absolviert sind. Eine Runde sind etwa 150 Schritte, d.h. mit knapp 70 Runden wäre ich beim Tagespensum. Manchmal erschöpft es mich noch, da höre ich sehr genau auf meinen Körper und mache dann Pause. 

Anmerkungen von Dörte:

Hier gibt zwar deutlich weniger Aboriginees als in Alice Springs, aber ein paar sind doch auf der Station. Nicht alle scheinen einen Nachnamen zu haben, denn es gibt auch den Namen "Wayne Doe" an einem Zimmer.

Und die Berufsbezeichnung Nurse ist geschlechtsneutral - wusste ich auch nicht. 

16.3.24

Nach Adelaide verlegt

Gestern wurde ich mit den Royal Flying Doctors nach Adelaide verlegt. Geplant war ein Flug um 10 Uhr und Dörte sollte mit einem normalen Flug um 13:20 Uhr hinterherfliegen. Aber so einfach war es wieder mal nicht, normal gibt es bei uns wohl nicht!

Mein Jet von den Royal Flying Doctors startete gegen 11:10 Uhr.  Beim Start zeigten Kontrollleuchten ein technisches Problem an und der Pilot wollte gleich wieder landen. Er musste allerdings erst etwa 40 Minuten Schleifen fliegen, um Kerosin abzulassen.

Mir kam es schon komisch vor, dass wir so viele Kurven flogen. Als wir dann bereits nach einer knappen Stunde landeten, stellte ich schnell fest, dass wir immer noch in Alice Springs waren. Während des Fluges hatte keiner die Situation erklärt, denn es gibt keine Lautsprecheransage und wir flogen nie so hoch, dass die Nurse hätte aufstehen dürfen, um den Passagieren die Situation zu erklären. Laut dem Piloten wären wir aber wohl niemals in ernster Gefahr gewesen.

Draußen auf dem Flugplatz sah man das wohl anders. Wegen der "Notlandung" (so vermuten wir) musste das gesamte Flughafengebäude binnen Minuten geräumt werden. Dörte saß schon am Gate und gleich sollte das Boarding beginnen - und dann nochmal durch die Security!

Am Ende hat alles geklappt: Dörte hat ihren Flug noch gekriegt und für mich und die andere Patientin wurde ein Ersatzflugzeug gefunden. Das war eine Propellermaschine, die brauchte natürlich erheblich länger.

Voll versorgt im Flugzeug

So kam es, dass Dörte am Ende doch schon vor mir im Royal Adelaide Hospital ankam. Dieses Krankenhaus ist nagelneu: Es gibt Einzelzimmer, die Betten sind bequem, die Dusche wird warm - alles eine Komfortstufe höher. Ich bin sicher, dass ich auch hier gut betreut werde.

Wieder zusammen!

Heute früh kam die Nachricht aus Alice Springs, dass die ersten Blutkulturen nicht mehr angewachsen sind, das Blut also steril ist. Trotzdem kann noch eine OP nötig werden - es hängt davon ab, ob sich der Bakterienklumpen unauffällig auflöst oder ob die Gefahr besteht, dass sich davon Flocken lösen und zu einem Schlaganfall führen können. Nach einem weiteren Schluckecho am Montag bin ich vielleicht schlauer.

Jana ist inzwischen in Sydney auf dem Flughafen, wir erwarten sie heute Nachmittag.

Anmerkungen von Dörte:

Tja, das hatte ich auch noch nicht erlebt. Ich saß, wie immer rechtzeitig (also drei Stunden vorher) mit einem Latte in der einzigen Cafeteria des Flughafens, war durch die Kontrolle und alles. Plötzlich stürmen diverse Securityleute in den Raum und scheuchen alle raus. "He, ich habe gerade bestellt und bezahlt!" war keine Ausrede. Alle mussten das Gebäude verlassen. Nach ein paar Minuten durften wir wieder rein - mussten aber natürlich nochmal uns durchleuchten lassen. Es wurde aber niemand zurückgelassen, alle Flugzeuge warteten. Okay, das ist bei fünf Abflügen pro Tag auch nicht soooo schwierig. 

14.3.24

Alice Springs - Reiseabbruch

Der Mut, nachdem mit den Antibiotika begonnen wurde, war schnell wieder verflogen, als wir hörten, dass diese Behandlung mindestens 6 Wochen dauert und nur im Krankenhaus durchgeführt werden kann. Damit war klar, dass es mit der Sonnenfinsternis nichts wird. Wir haben alle Folgeaktivitäten abgesagt und müssen die verbliebenen Kosten bei der Reiserücktrittsversicherung einreichen.

Was ist es denn nun genau? Eine Endokarditis. Dabei sind Bakterien im Kreislaufsystem, welches ansonsten ja steril ist. Wenn man eine neue Herzklappe hat, dann siedeln diese Bakterien sich dort an. Das Bakterium ist bekannt und weniger aggressiv als andere, die einfach das Gewebe wegfressen würden. Noch besteht eine gute Chance, dass ich erst einmal um einen Ersatz der Herzklappe durch eine OP herumkomme.

Die Behandlung ist wie folgt: Täglich bekomme ich im Sechsstundenrhythmus zwei Antibiotika per Infusion. Ich hänge also etwa 6 Stunden pro Tag am Schlauch. Jeden Tag macht man Blutproben, einerseits um die üblichen Werte zu analysieren und andererseits um zwei vorbereitete Kulturenproben mit meinem Blut zu versehen. Die beobachtet man einige Tage und wenn die Kulturen nicht mehr anwachsen, ist das Blut steril. Ab dann wird die Antibiotikagabe noch 6 Wochen durchgeführt, bevor sie auf oral umgestellt wird.

Die beiden Kulturenflaschen

Weil eine OP nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, hat man gestern beschlossen, mich ins Krankenhaus nach Adelaide zu verlegen. Wahrscheinlich passiert dies morgen Vormittag. Wie und wann wir nachhause kommen, ist dagegen noch nicht klar. Ohne medizinische Betreuung wird mich das Krankenhaus nicht losfliegen lassen und ein medizinischer Rücktransport ist teuer. Alle zwei Tage rufe ich auf der Hotline meiner Auslandskrankenversicherung an, aber die haben es noch nicht geschafft, einen Kontakt zum Krankenhaus herzustellen. Wahrscheinlich geht nur Fax ... 

Ich werde den Blog erst beenden, wenn ich wieder in Deutschland bin. Bis dahin wird es aber nur Beiträge geben, wenn sich etwas ändert. Im Moment geht es mir gut, ich bin aber immer noch zu kurzatmig.

Anmerkungen von Dörte:

Funfact: Jan wird im Krankenzimmer von vier! Sheriffs bewacht! Sein Bettnachbar ist offensichtlich ein Häftling, der medizinischer Versorgung bedarf. Dieser wird ständig bewacht. Zwei sitzen rechts und links von seinem Bett, zwei sitzen vor der Tür. Keine Ahnung, was das für ein schwerer Junge ist... Ein weiterer Sheriff ist dazu da, die übrigen mit Kaffee und Essen zu versorgen und mal abzuwechseln. Jedenfalls brauchen wir uns keine Sorgen um das Gepäck im Zimmer zu machen!

10.3.24

Alice Springs - immer noch im Hospital

Ab jetzt könnte ich eigentlich nur noch über das Hospital schreiben, aber dies soll ja ein Reise- und kein Krankheitsblog werden. Deshalb werde ich den Blog pausieren, bis ich wieder aus dem Hospital entlassen bin. Ich rechne damit, dass das in 4-5 Tagen der Fall sein wird.

Hier aber noch einmal ein letzter Update: Mein CRP-Wert (der zeigt bakterielle Entzündungen an) ist erhöht. Daraufhin musste ich heute morgen 12 (!) Blutproben abgeben, um Tests auf spezielle Bakterien zu machen. Einer dieser Tests hat tatsächlich angeschlagen und jetzt bekomme ich intravenös die ersten drei Antibiotika. Das macht sehr viel Mut, denn es könnte tatsächlich die primäre Ursache der Probleme sein. Dass hier am Wochenende wenig passiert, muss ich also zurücknehmen. Die Herzärztin hat außer der Reihe mein Herz ausführlich per Ultraschall untersucht, aber nichts Ungewöhnliches entdecken können. Eine Untersuchung durch den Ultraschallspezialisten erfolgt morgen.

Interessant fand ich hier im Krankenhaus das Kommunikationsboard, das an jedem Bett aufgehängt ist. Gerade für ein Land mit unglaublich vielen Sprachen ist das eine tolle Idee!

Clevere Idee, oder?

Und was macht Dörte? Heute früh stöhnte sie über 40 Grad Celsius und hatte auf dem 10-Minuten-Weg schon eine ganze Flasche Wasser ausgetrunken. Sie wurde mit Tipps für das Sightseeing in Alice Springs versorgt, aber da war nicht so richtig was dabei. Lieber Sticken bei mir am Bettrand. Und mich dann anschließend sowohl im Go-Spiel als auch Kartenspiel schlagen. Naja, dass Werder heute verloren hat (ich habe es ab 3 Uhr morgens live im Deichstubenticker verfolgt), finde ich schlimmer!

So, und jetzt Tschüß, bis ich wieder ganz gesund bin.

Anmerkungen von Dörte:

Ich habe mich ja bemüht, ihn gewinnen zu lassen, aber die Karten waren gegen mich.

9.3.24

Alice Springs - das Sticken geht weiter

In einem australischen Krankenhaus passiert am Wochenende ungefähr so viel wie in einem deutschen Krankenhaus: Nicht lebenswichtige Untersuchungen werden erst am Montag durchgeführt. Das gilt auch für meine Ultraschalluntersuchung des Herzens, die erst am Montag stattfinden wird. Dörte ist heute den ganzen Tag bei mir gewesen. Natürlich haben wir Go und Phase 10 gespielt - ich gewann im Go, Dörte beim Kartenspiel. Dörte nutzt die Zeit zum Sticken - die Aussichten, dass die Stickerei bis Weihnachten fertig wird, stehen gut.

Das Sticken kommt voran

An neuen Verdächtigen ist die Schilddrüse aufgetaucht - aber alles liefert noch keine überzeugende Erklärung. Ich bin jetzt auf die kardiologische Station verlegt worden und hänge am Dauer-EKG. So wie es aussieht, bleibe ich wohl mindestens bis Dienstag hier - dann wollen sie in einer Radiologie-Konferenz die Bilder von der Milz besprechen.

Technische Anmerkungen:

Seit einiger Zeit wird in der mobilen Version des Blogs bei der Seitenauswahl die falsche Überschrift "Verschieben nach ...)" angezeigt. Das macht mich wahnsinnig, aber ich kann den Fehler nicht finden ...

Anmerkungen von Dörte:

Funfact 1: Der bisherige Mitpatient ist ein samoanischer Ex-Rugbyspieler.

Funfact 2: Auf dem Aufnahmebogen muss man hier angeben, welche Sprachen man spricht. Es gibt ja eine Vielzahl von Aboriginee-Sprachen. 

Ansonsten ist Alice Springs nicht besonders attraktiv. Die Temperatur geht aktuell bis auf 40 Grad, anzugucken gibt es außer einer Reptilienfarm und einem ausgetrockneten Flussbett nichts und mir wurde dringend angeraten, nach Einbruch der Dunkelheit nur noch mit dem Taxi unterwegs zu sein. Es gibt wohl ein Problem mit Jugendbanden. Dazu passt auch folgendes Schild aus einem Supermarkt: 

8.3.24

Wieder vereint in Alice Springs

Gegen 19 Uhr ist Dörte mit dem Bus nach 6,5 Stunden Fahrt in Alice Springs angekommen. Sie hat mich gleich besucht, welche Freude!

Besuch im Krankenhaus

Gegen 20 Uhr bin ich dann zu einem weiteren CT abgeholt worden und Dörte ist mit dem Taxi zum Hotel gefahren. Zu Fuß soll es hier nachts unsicher sein.

Mein Tag verlief mit relativ wenigen Untersuchungen, die letzte um 20 Uhr zur Messung des Arteriendurchflusses. Bisher hat man wenig gefunden: Einen weiteren Übergang zwischen den Herzkammern, der normalerweise im Baby-Alter geschlossen wird. Oder ist es vielleicht doch derselbe, der in Flensburg gefunden wurde? Außerdem hat man abgestorbenes Gewebe in der Milz gefunden (das nennt man wohl Milzinfarkt). Man ist aber immer noch auf der Suche nach weiteren Auffälligkeiten. Ich rechne damit, dass ich nicht vor Dienstag entlassen werde. Da wir aber fast gar nichts fest gebucht haben, werden wir mit allem, was da kommt zurechtkommen.

Gestern Abend war es dagegen hektisch: Um 22 Uhr wurde ich zum CT abgeholt und - gerade als ich im Krach des Emergency Rooms wieder eingeschlafen war, um Mitternacht wieder geweckt und auf ein richtiges Zimmer verlegt. Hier läuft alles wieder in ruhigeren Bahnen, ähnlich wie in Flensburg.

Tagesbericht von Dörte:

Wegen drohendem Akkuausfall ein Kurzbericht (Jan hat den passenden Stecker im Krankenhaus).

Ich habe es geschafft, ganz allein vor 5.00 Uhr aufzustehen!!  Um 5.30 begann die Tour und vorher hab ich das Gepäck noch hinterlegt. 

Die Tour führte zunächst zu einem Aussichtspunkt, an dem man Uluru und eine weitere Felsformation, die Kata Tjuta sehen konnte. Hinter Uluru sollte die Sonne aufgehen. Das tat sie wohl auch - jedenfalls wurde es immer heller. Zu sehen war die Sonne allerdings nicht. Aber macht nichts, der Guide unterhielt uns mit netten Geschichten wie von den Pflanzen, die pauschal malamala heißen. Das sind welche, die man nicht essen kann, die nicht giftig sind, keine heilende Wirkung haben, also einfach „hübsch und zu nichts nütze“ sind. Sie verdienen nicht mal individuelle Namen. 

Mathematik kann hier nur in Englisch gelehrt werden. In der ursprünglichen Sprache gibt es nur Wörter für eins, zwei, drei, vier und viele.

Kata Tjuta oder die Olgas

Nach einem Frühstück in der Wüste (es gibt da einen Picknickplatz, der überdacht ist), ging es näher an den Kata Tjuta. Das ist wohl eine Felsformation, die „Männerzeremonien“ vorbehalten ist, über die man nicht reden darf. Aber man darf immerhin in eine Schlucht hineinwandern. Vor Beginn der kleinen Wanderung wurde noch besprochen, was zu tun ist, wenn jemand sich ein Bein bricht. Der Guide bleibt bei der verletzten Person und zwei Wanderer gehen zurück zum Parkplatz und machen dort bei einer Notrufsäule Meldung. Es müssen zwei sein, damit einer die Anweisungen dann an den Guide weitergeben kann. 

Am Ende der Schlucht

In den Felswänden nisten diverse Vögel. Ich glaube einen Falken gesehen zu haben und es soll viele Eulen dort geben. Nach dem Dung zu urteilen kommen auch Kamele zum dortigen Wasserloch. Gesehen habe ich leider keins. Kamele darf man übrigens gern einfangen und als Haustier mitnehmen. Da hat der Staat nichts gegen. Araber machen das tatsächlich und gewinnen zuhause dann damit Schönheitspreise. 

7.3.24

Royal Flying Doctors

Wir sind in das Medical Centre in Yulara spaziert und erwarteten eine Blutuntersuchung und einen Tag später eine Nachbesprechung. Doch so einfach war es nicht: Blutproben werden einmal am Tag nach Alice Springs verschickt und die Ergebnisse erhält man dann 4 Tage später. Aber es gab Schnelltests für Hämoglobin und es stellte sich schnell heraus, dass mein Eisenwert in den Keller gesackt war. Ebenso mein Blutdruck. Ich wurde von einer netten deutschen Ärztin behandelt, die sich echt Sorgen zu machen schien. Gegen 11 Uhr wurde entschieden, dass ich mit den Royal Flying Doctors nach Alice Springs geflogen werde. Dort ist das nächstgegelegene Krankenhaus.

Das hatte ich mir nicht so vorgestellt!

Gegen 14:15 Uhr waren wir in der Luft, der Flug dauerte etwa eine Stunde. Für die Nurse, die mich begleitet hat, war ich ein Rätsel, weil sie sich die die Blutdruckwerte nicht wirklich erklären konnte. Ich war sehr schläfrig und etwa nach 30 Minuten weckte sie mich und versorgte mich mit zusätzlichem Sauerstoff. In der Lage sagt man dazu nicht nein, sondern macht, was die Nurse sagt. Obwohl das - glaube ich - unnötig war.

Verkabelt im Flugzeug

Gegen 16 Uhr war ich dann im Hospital. Ich glaube, ich habe meine Story inzwischen sechs verschiedenen Ärzten erzählt. Inzwischen hat man Röntgenaufnahmen und ein CT gemacht - bisher ohne greifbare Ergebnisse. Man wird untersuchen, ob es neben der Ernährungsumstellung noch weitere Erklärungen für die Blutarmut gibt. Insgesamt geht es mir gut - wenn ich nicht weit laufen muss ...

Technische Anmerkungen:

Dieser Blogeintrag erscheint verspätet, weil ich in Alice Springs keinen Internetzugang hatte.  

Anmerkungen von Dörte:

Entfallen, weil sie noch auf der Reise hierher ist. Sie hätte wohl mitfliegen können, aber ohne unser Gepäck. Stattdessen haben wir entschieden, dass sie das Restprogramm noch mitmacht, den Aufenthalt verkürzt und am Freitag mit dem Bus nach Alice Springs kommt.

Karte:

Uluru - Field of Light und Sunrise

Was für ein Tag, der hat zwei Blogeinträge verdient - auch wenn sie verspätet erscheinen. Zuerst zu der Tour gestern Abend: Es war ein Ausflug zu einem Aussichtspunkt auf den Uluru mit Sekt und Fingerfood. Ein perfekter Start für drei Tage Uluru.

Als die Sonne verschwunden war, sah man die Lichtinstallation vor dem Uluru, genannt Field of Light. Als es richtig dunkel wurde, wurden wir auch direkt durch diese Installation geführt. Die Lichtbänder wechselten die Farben, irgendwie wirkte das ein wenig magisch.

Danach ging es schnell ins Bett, denn die nächste Tour begann schon um 5:30 Uhr: Uluru Highlights at Sunrise. Wir fuhren zu einem anderen Aussichtspunkt, wo wir Frühstück bekamen, während wir auf den Sonnenaufgang warteten. Nicht einen Sonnenaufgang über dem Uluru, sondern wir wollten das rote Leuchten sehen, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf den Felsen treffen. So ganz richtig spielte das Wetter nicht mit, aber es war trotzdem schön.

Kurz nach Sonnenaufgang

Danach ging es ganz nah an den Uluru ran: Er hat mehr Höhlen und sieht daher vernarbter aus, als man so denkt. Viele dieser Höhlen darf man aus Respekt vor dem Anangu-Volk nicht fotografieren. Wir wanderten vom Parkplatz am Mutitjulu Wasserloch ein kurzes Stück zu einer Höhle. Hier sind uralte Zeichnungen zu sehen, unter anderem von der Milchstraße.

Höhlenzeichnungen von der Milchstraße

Unsere Führerin Marianna erzählte uns die etwas verworrene Geschichte von den Schlangen Kuniya und Liru - wer will kann sie hier lesen. Weiter ging es zum eigentlichen Wasserloch, welches auch heute noch wichtig für die Tierwelt ist.

Mutitjulu Wasserloch

Nach diesen etwas magischen Bildern waren wir um 8:30 Uhr wieder am Hotel. Wir wollten die Zeit nutzen, um mit einem Arzt über meine Kurzatmigkeit zu sprechen - darüber im nächsten Blogbeitrag.

Karte:

5.3.24

Blue Mountains

Heute war Superwetter angesagt, also sind wir früh aufgebrochen zu den Blue Mountains. Wir haben den Zug um 8:18 Uhr ab Central Station erwischt und waren um 10:21 Uhr in Katoomba. Von dort ging es ein kurzes Stück mit dem Bus bis zum Echo Point Lookout und schon waren wir in einer tollen Berglandschaft bei bestem Wetter.

Blick über das Tal

Man erkennt die Schatten der wenigen Wolken

Das Highlight an diesem Aussichtspunkt ist allerdings die Felsformation "The Three Sisters". 

Links von uns sind die drei Schwestern

Wenn die Cachebeschreibung stimmt, dann ist das eine traurige Geschichte: Drei Schwestern vom Stamm der Katoomba liebten drei Brüder des Nachbarstamms. Eine Heirat war aber nach Stammesgesetzen verboten. Die drei Brüder wollten sich die drei Schwestern mit Gewalt holen und dadurch brach ein Stammeskrieg aus. Ein Häuptling der Katoomba verwandelte die drei Schwestern in Felsen, um sie zu schützen. Leider fiel er in der Schlacht und niemand war mehr in der Lage, die Schwestern zurückzuverwandeln.

Die linke der Schwestern von ganz nah

Wir sind den kleinen Wanderweg zu den drei Schwestern gegangen, haben uns aber den Abstieg auf den Giant Stairs gespart. Als wir wieder zurück am Echo Point Lookout waren, haben wir zunächst einen Virtual Geocache gemacht. Dann haben wir uns entschieden, einen Teil des Prince-Henry-Cliff-Walks zu gehen. Der brachte uns über viele Treppenstufen auf und ab, immer mit tollen Aussichten verbunden, bis zu den Katoomba Katarakts. 

Der Cliff-Walk hatte viele Stufen ...

Die Stromschnellen des Katoomba-Flusses

Von dort fuhr dann wieder ein Bus zur Bahnstation zurück. Am Bahnhof haben wir in einer Bar dann zum ersten Mal in einem australischen Restaurant gegessen. Dörte hielt sich an gebeizte Forelle, während ich mit "Beer and Burger" dem Vegetarismus erst einmal ein Ende setzte.

Warum jetzt ein Burger? Ich habe das Gefühl, dass mein Körper durch die Ernährungsumstellung inzwischen etwas Mangelerscheinungen zeigt. Mit etwas Fleisch pro Woche sollte man dem ganz gut entgegenwirken können. 

Anmerkungen von Dörte:

Kunst - auf dem Pfad waren immer mal wieder Tiere zu sehen. Wenn diese Zikaden in echter Größe abgebildet sind, dann möchte ich denen nicht gern begegnen. 

Jan schlägt ja vor, Kreise um die kleinen silbernen
Kunstwerke zu machen, aber das lehne ich ab!

Karte:

4.3.24

Sydney - Paket und Jasmer-Cache

Es fiel uns heute schon ganz schön schwer, von der Queen Victoria Abschied zu nehmen. Zum Abschluss haben wir noch einmal an einem Fensterplatz im Britannica-Restaurant mit Blick auf das Sydney Opera House gefrühstückt. Das passt doch, oder?

Unsere Koffer waren viel zu schwer, daher haben wir entschieden, die mühsam erstellte Zollerklärung wegzuwerfen und eine neue zu machen. Da waren jetzt z. B. auch meine Tanzschuhe dabei und etliche Kleidungsstücke. Wir hatten Glück mit unserem Hotel, denn wir haben schon um 9:45 Uhr ein Zimmer bekommen (normal ist 14 Uhr). Nur deshalb konnten wir unsere Koffer wieder vollständig umpacken und das Paket noch am Vormittag lossenden. 

Damit hatten wir den Nachmittag frei für den Jasmer-Cache, Ihr wisst schon - einer dieser Uralt-Caches, die mir für eine Challenge noch fehlen. Dieser lag in einem Vorort von Sydney, wir sind etwa 90 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmittel dahingefahren. Eigentlich eine Residential Area, aber dann kam doch ein Stück wilder Fußpfad, ein unheimlicher Tunnel und eine kleine Kraxelei. Den Cache konnten wir gut finden und ein kleines bisschen Abenteuer soll ja auch immer dabei sein.

Da mussten wir durch!

Der Cache!

Kurz vor unserem Hotel haben wir uns dann im hübschen Hyde Park (ja, den gibt's hier auch!) bei ein paar Nachmittagskeksen ausgeruht.

Ansac Memorial im Hyde Park

Technische Anmerkungen:

Hafentag = Wiegetag: Hier ist das offizielle Kreuzfahrt-Abschlussgewicht: 115,5 kg. Offensichtlich geht es nicht mehr so schnell weiter runter, und das ist auch gut so. Es soll nur nicht wieder nach oben gehen.

Ach ja, für die Statistiker: Hamburg-Sydney waren 33243 Kilometer bzw. 17950 nautische Meilen.

Anmerkungen von Dörte:

Jetzt gibt es keinen Bernie mehr, der uns die Karte reicht um ein fünfgängiges Menü zum Abendessen zusammenzustellen. Jetzt ist wieder die Zeit des Labberbrotes mit Philadelphia....   Seufz.

Karte:

3.3.24

Operahouse, Harbour Bridge und Manly Beach

Heute war unser erster Tag in Australien! Eigentlich wollten wir ein frühes Tenderboot erwischen, aber es war so gemütlich im Bett, dass wir erst um 8 Uhr gefrühstückt haben. Wir mussten dann etwa 45 Minuten zusätzlich warten, bis wir zu unserem Tenderboot aufgerufen wurden. Statt der Rettungsboote kamen Fähren zum Einsatz, die etwa 100 Leute mitnehmen konnten - dadurch ging es schneller. Diese Fähren brachten uns direkt zum Opera House - ideal.

In der Nähe fanden wir dann auch den ersten Geocache in Australien, ebenso wie einen Geldautomaten und einen Laden für Magneten und etwas zu trinken. Wir waren also gut ausgerüstet für das zweite Ziel, die Harbour Bridge. Das Ziel liegt zum Greifen nahe, allein man muss erst einmal den Weg dahin finden. Wir haben es auf eigene Faust versucht und waren am Ende erfolgreich. Mit Google Maps wäre es sicher schneller gegangen.

Wir gingen bis zum ersten Pylon und stellten fest, dass man ihn für bezahlbares Geld besteigen kann - das haben wir dann auch gemacht.

Blick vom Pylon-Lookout

Aufregender wäre die volle Besteigungstour gewesen, bei der man angeseilt im Overall oben auf der Brücke herumturnt. 344 australische Dollar pro Person waren uns aber deutlich zu teuer.

Wir sind dann zurückgegangen zum Fährknotenunkt Circular Quays. Dabei konnte Dörte schöne Fotos machen von der alten Architektur vor der neuen Architektur.

Ein schöner Kontrast

Das australische Ehepaar, mit dem wir heute gefrühstückt hatten, hatte uns empfohlen mit der Fähre nach Manly Beach zu fahren. Das haben wir getan und es nicht bereut. Außer vielleicht, dass Dörte keine Badesachen dabei hatte. Der Strand ist überwacht: Etwa 2 km Strand, wo Surfer ins Wasser gehen können und 30 Meter Strand, wo Schwimmer erlaubt sind. Das zeigt eine gewisse Tendenz auf...

Anmerkungen von Dörte:

Bevor wir das Tenderboot besteigen durften, mussten alle einen Probeschritt machen - ob man es schafft, an Land zu gehen. 

Beispielbild - das bin ich nicht...

Und hat Jan erwähnt, dass die Temperatur auf 32 Grad gestiegen ist? Dabei ist hier Herbst! Da ist es gut, dass die Sonnenschirme in den Restaurants Vernebler haben und Wassertröpfchen versprühen. 


Karte:

2.3.24

Sieben Walkingrunden am letzten Seetag

Der Tag begann mit einem Vortrag über Lügen vom Krimiautor Michael Robotham. Wir lügen fast immer und fast überall, wobei die meisten Lügen gar nicht böse sind: Haben Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen gelesen? Wie sitzt mein Haar? War heute jemand auf der Party, der hübscher war als ich?

Man spricht sie aus, um im Alltag besser zurechtzukommen, um Beziehungen aufrecht zu erhalten oder um Familien zusammenzuhalten. Michael Robotham machte mit uns den Q-Test, damit wir feststellen konnten, ob wir gut oder schlecht im Lügen sind. Das korreliert übrigens mit der Eigenschaft Lügen zu entdecken: Wer selbst schlecht lügt, kann eher Lügen entdecken und umgekehrt. Wie geht nun der Q-Test? Nimm den Zeigefinger der dominanten Hand und male ein großes Q auf Deine Stirn. Wo zeigt das Schwänzchen des Q hin? Zum linken Auge, sodass andere das Q richtig lesen können? Dann bist Du mehr an Deinem Bild für andere interessiert und der bessere Lügner. 

Nach dem Mittagessen habe ich sieben Walkingrunden auf Deck 3 um das Schiff eingelegt. Das ist ungefähr die Menge an Schritten, die täglich an den 10000 Schritten fehlt. Viel Sport habe ich ja nicht betrieben auf dem Schiff und da dachte ich, es sei gut einmal ein wenig nachzulegen.


Was ich nicht so richtig bedacht habe ist, wie so ein abnehmender Körper auf plötzlichen Sport reagiert. Die Runden habe ich ganz gut abgeschlossen (etwa 6800 Schritte oder 4,5 km), aber als ich mich in den Wintergarten setzte, wurde mir plötzlich ganz schön kalt. Ich quälte mich durch die Spiele (Go und Phase 10 gewonnen, Streitpatience verloren) und musste mich dann erst einmal hinlegen und im Bett aufwärmen. Darum erscheint dieser Beitrag auch etwas später.

Heute Abend hatten wir unser letztes Pubquiz mit unseren Team-Mitgliedern Phil und Gladys. Sie bleiben auf dem Schiff, gehen aber morgen auf einen langen Ausflug. 

Das Ausschiffen erfolgt für uns erst übermorgen: Offensichtlich hat das Schiff keinen Liegeplatz an der Mole bekommen, den bekommen wir erst morgen Abend. Stattdessen ankern wir in der Bucht und werden mit Tenderbooten an Land gebracht.

Gestern Abend gab es einen Auftritt der Cover-Band The Valleys für Frankie Valli and the four Seasons. Das ist ein Gesangsquartett aus den 60er-Jahren, welches auch als die Jersey Boys bekannt ist. Ich kannte die Originalband nicht, aber praktisch alle ihre Lieder. Die waren richtig gut!

Technische Anmerkungen:

In Sydney schalte ich die kostenpflichtigen Satellitenabfragen des AIS-Systems ab. 

Anmerkungen von Dörte:

Erstaunlicherweise soll ich die bessere Lügnerin von uns sein....

Zu Jans Frieren: das ist kein Wunder, wenn man rund 10 % seines Körpergewichtes in 54 Tagen verliert! Ich fand immer, dass das zu schnell ist.  (okay, mir kann man es halt nicht recht machen...)

Habe den Seetag noch einmal ganz in Ruhe genossen, Livemusik gehört und gestickt. Das mit der Musik ist meines Erachtens mit das Beste an Bord. Überall Musiker - richtig gute Musiker, die leider manchmal völlig unbeachtet bleiben. Bei den großen Treppen spielt zum Beispiel häufig eine fantastische Harfenistin, die sehr selten überhaupt beachtet wird. Sie wechselt sich ab mit einem Klavierspieler und einem Streichertrio, die genau so wenig Gehör finden. 

1.3.24

Der Hobbit

Heute haben wir uns vormittags bei der Einreisekontrolle für Australien zwischengedrängt. Das ging superschnell, in 5 Minuten war die Sache erledigt. Danach kurz Mittagessen (vegetarisches Moussaka und gebratenes Bohnenmus) und zum Vortrag über Cybercrime. Dieser wurde wieder von Peter Price von Crime Stoppers Australia gehalten. Er berichtete von massenhaft gestohlener Post aus Briefkästen, um damit Identitätsdiebstahl zu begehen. Bei uns zuhause ist das noch nicht vorgekommen, aber vielleicht sollte man da mal nachrüsten. Manchmal fingere ich ja die Briefe selbst aus dem Schlitz, weil ich zu faul bin, den Schlüssel herauszuholen ...

Um halb zwei wurde der Film "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" im Theater auf der Leinwand gezeigt. Eigentlich war das der Termin für unseren Besuch bei den Einreisebeamten, aber das hatten wir ja schon erledigt.

Bilbo Beutlings Haus

Es war sehr schön, so kurz nach dem Besuch der Orte der Dreharbeiten auch den Film zu sehen. Den angeblich rückwärts fliegenden Vogel haben wir aber nicht entdeckt. Diese Episode der Hobbit-Trilogie hatte ich tatsächlich noch nicht als Film gesehen. Mein Wissen über die Geschichte bestand aus den Erinnerungen an stundenlange Erzählungen meiner Tochter Jana auf einer Rennsteigwanderung. Die Erinnerungen waren allerdings nicht so gut, dass ich nicht doch von manchen Wendungen der Story überrascht werden konnte.

Nach dem Film blieb keine Zeit mehr für unsere üblichen Spiele. Wir haben dafür zu zweit am General Knowledge Trivia teilgenommen. Immerhin hatten wir 10 von 20 richtig. Wäre ich nicht dabei gewesen, wären es 12 von 20 gewesen ...

Anmerkungen von Dörte:

Habe heute erstmals eine andere Farbe gestickt! Die blaue Umrandung ist immerhin fertig.