31.1.24

Iximchè Ruinen, Guatemala

Heute war mal eine gebuchte Ausflugstour an der Reihe. Dörte machte das nervöser als unsere individuellen Touren, weil sie Angst hatte, zu spät zu kommen. Erst als wir im Bus saßen, legte sich das. Wir waren knapp drei Stunden unterwegs für 131 Kilometer und die ganze Zeit hat unser Guide etwas über das Land erzählt. Hängengeblieben ist davon fast nichts, dazu war es zu viel an Information. Sein Englisch war mit etwas Anstrengung ganz gut zu verstehen, aber wer strengt sich schon an, wenn er eigentlich dösen will?

Immerhin wurden wir auf der Hinfahrt von dem aktiven Vulkan Fuego mit frischen Aschewolken begrüßt. Das macht er fast täglich. Ebenso konnten wir einen Blick von oben auf die alte Hauptstadt Antigua erhaschen. Spannend wurde es dann in dem Städtchen Tecpán, als der Bus nur mit Zurücksetzen um die Kurven in den engen Gassen kam.

Die Ruinen von Iximchè sind Ruinen der Hochland-Maya. Sie liegen auf einem Plateau, das von drei Seiten von Schluchten umgeben ist. Unser Führer tat alles, um uns vollständig über die Geschichte aufzuklären, aber das war wieder zu viel an Information. Die Nachstellung der Menschenopfer zu Beginn eines Mondjahres bleibt aber in Erinnerung. Das fließende Blut wurde allerdings mit Mineralwasser nachgestellt.


Es gab heilige Stätten, Wohnviertel und Marktplätze und ein wenig konnte man sich vorstellen, wie es im 15. und 16. Jahrhundert dort aussah. 

Laut Führer sind diese Bohnen sehr giftig für den Körper,
werden aber bei Zeremonien verwendet


Am Ende des Felsplateaus wartete dann noch etwas Besonderes auf uns: Hier ist eine noch in Benutzung befindliche Kultstätte der Maya-Religion, die auch heute für Segnungen benutzt wurde. Fotografieren durfte man nicht, wir gingen mit dem Hut in der Hand schweigend an den großen Steinkreisen, auf denen Blumen verbrannt wurden, vorbei. Hier befinden sich die Kultstätten erst seit 1944, als den Mayas die Ausübung ihrer Religion wieder erlaubt wurde. Die Steine sind aber sehr viel älter, sie sind von den Mayas an historischen Stellen abgebaut und hier wieder aufgebaut worden.

Hier geht es zu den heute noch genutzten Altären

Insgesamt waren wir rund 2,5 km zu Fuß unterwegs. Das klingt wenig, aber bei einer Höhe von 2270 Metern kommt man dann doch ins Schnaufen. Auf der Rückfahrt hielten wir für einen guten Lunch. Jetzt sitze ich im Bus und tippe diesen Text, denn es dauert noch, bis wir wieder an Bord sind.

Noch kurz zur Abendshow gestern: Sie bestand aus einem Jongleur, der etwa 30 Minuten eine gute und unterhaltsame Show ablieferte. Danach war die Bühnentruppe an der Reihe, die Musik und Tanz rund um Frank Sinatra präsentierte. Beides durchaus sehenswert!

Nachträgliche technische Anmerkungen:

Wiegen konnte ich mich heute erst am Abend: 121,3 kg.

Anmerkungen von Dörte:

So kann man auch während der Fahrt schlafen!

Gibt es im Bus heute nicht, weil sie da nicht tippen kann. 

Karte:

30.1.24

Langer Mittagsschlaf

Heute war noch ein weiterer Seetag zum Erholen. Morgens haben wir an einer Question and Answer-Session mit dem Reiseexperten Simon Calder teilgenommen. Die schlagfertigste Antwort kam am Ende von seiner Frau auf die Frage, wo sie denn am liebsten mit ihm hinfahren würde: "Irgendwohin, wo meine Töchter buchen würden, die haben immer so nette Hotels." Offensichtlich ist Simon wie wir und bevorzugt einfache 2-Sterne-Hotels und günstige Hostels.

Nach dem Mittagessen haben wir noch einen Vortrag zu den Korallenriffen gehört. Was man da alles nicht tun soll und wer alles giftige Pfeile verschießt, da wird einem ja angst und bange. Ob ich in Australien überhaupt reingehe?

Nach dem Vortrag haben wir uns todmüde zu einem langen Mittagsschlaf hingelegt. Als wir wieder wach wurden, spielte Nottingham Forest gegen Arsenal im Fernsehen. Jana ist ja Arsenal-Fan und so habe ich bis zu Ende geguckt und mich über den Arsenal-Sieg gefreut.

Das Spielen durfte aber natürlich an einem Seetag nicht fehlen, heute ging es um die Wurst: Ich gab Dörte nur noch sechs Vorgabesteine. Eine Niederlage hätte peinlich für mich werden können, aber ich konnte mit der Gruppe, die von ihr gejagt wurde, einigermaßen gut fliehen. Alle ihre Gebietsanlagen waren dann hinterher weg ...

Noch sieht es gut aus für Dörte

Auch bei Phase10 war ich heute überlegen, bei der Streitpatience ging es Unentschieden aus.

Gestern gab es als Abendshow ein Akrobatenduo, das uns wirklich gut gefallen hat. Die stellen hier schon ein ganz schön abwechslungsreiches Programm zusammen.

Eine neue Urkunde für unsere Wand!

Technische Anmerkungen:

Stellt Euch darauf ein, dass der neue Blogeintrag morgen noch später kommt. Einerseits wird die Uhr heute Nacht erneut zurückgestellt, dann auf GMT-6. Andererseits haben wir einen Ausflug gebucht und wissen nicht genau, wann wir zurückkommen.

Anmerkungen von Dörte:

Sonnenuntergang
Für diesen Sonnenuntergang habe ich die heutige Pubquizrunde geschwänzt. 
Und übrigens haben wir keinen neuen Champagner im Kühlschrank. Mal sehen, ob noch mal nachgefüllt wird? Ansonsten trinke ich hier gerne "Bananamama". Mal gucken, ob ich das Rezept rausbekomme. Auf jeden Fall ist viel geschäumte Banane drin.....

29.1.24

Interessante Vorträge

Heute war ein Seetag - hervorragend geeignet zum Entspannen. Im Vormittagsprogramm standen drei Vorträge, die mir alle hervorragend gefallen haben. Der erste war von Mike Reiss, der vor allem bekannt ist als Drehbuchautor für Die Simpsons. Er hat aber auch an vielen anderen Filmen mitgewirkt und als Witzeschreiber für tägliche TV-Shows gearbeitet. Sein Rat, wenn man Comedy-Autor werden will: Täglich einen guten neuen Witz bei Twitter veröffentlichen. Wenn man das länger durchhält und dann 100.000 Follower hat, dann wird man auch entdeckt.

Der zweite Vortrag war von Simon Calder, den in Deutschland niemand kennt. In Großbritannien ist er der absolute Star und Experte unter den Reisereportern vor allem mit dem Schwerpunkt Tourismus. Er gab am Ende 10 Tipps, wo man so in den nächsten 10 Jahren hinfahren sollte - unsere Sonnenfinsternis und die folgende in 2026 in Spanien waren natürlich auch dabei. Neue Touristenziele werden seiner Meinung nach Marokko und Algerien werden, da sollte man hinfahren, bevor alle es tun. Für Olympia in Paris in diesem Jahr sollte man bis 3 Wochen vorher warten - dann würden Preise für Flüge und Hotels drastisch fallen.

Der dritte Vortrag war von Karin Buchanan über Architektur und was die Architekten zu solch wunderbaren Formen antreibt. Ich war etwas überrascht, unser Pub-Quiz-Team-Mitglied Karin plötzlich am Vortragspult zu sehen. Ihre These war, dass die Natur ein großes Vorbild sei. Die Natur könne so scheinbar einfach wunderschöne Formen hervorbringen. Sie belegte das mit vielen eindrucksvollen Architekturbildern, die sie überwiegend selbst geschossen hat, z. B. von Häusern, die wirklich wie ein Auge aussehen.

Nach dem Mittagessen habe ich dann Dörte gesucht und am Pool auf Deck 9 gefunden. Unsere Partien gingen heute wieder alle für sie aus (Go, Phase10, Streitpatience). Besonders ärgerlich fand ich die Niederlage im Go - morgen werden wir erstmals mit nur 6 Steinen Vorgabe miteinander spielen.

Nach dem Spielen fing Dörte mit dem Sticken an - alles bei strahlendem Sonnenschein. Ob sie wohl bis Weihnachten fertig wird?

Es geht los mit dem Sticken!

Anmerkungen von Dörte:

Keine Zeit, ich muss noch mit dem Dyson meine Haare fönen, dann zum Pubquiz und dann in Gala zum Essen. Nur Stress...

28.1.24

Panama mit Handschuhen

Nein, es war nicht kalt! Die Frage, ob ich friere, wurde mir aber bestimmt zehn Mal gestellt. Ich lief nämlich mit Winterhandschuhen rum, weil ich mir bei den vielen Stunden auf Deck gestern ziemlich schlimm beide Handrücken verbrannt habe. Die Hände sind richtig angeschwollen und die Haut ist extrem gespannt und berührungsempfindlich.

Der Hafen liegt nicht besonders günstig am Ende einer 7 Kilometer langen Inselkette, die mit einer breiten Schnellstraße erschlossen ist. Das Terminal selbst steht sogar noch auf einer Baustelle, sodass wir den Shuttlebus zu einer Shopping Mall an der Schnellstraße gerne annahmen. Dort fanden wir schnell die richtige Bushaltestelle.

Im Gespräch mit weiteren Wartenden stellte sich dann heraus, dass man im Bus nicht mit Bargeld bezahlen kann, sondern eine Smartcard braucht. Die Mitwartende hat uns einfach auf ihrer Smartcard mitfahren lassen und wollte kein Geld dafür. Es wären auch nur 50 US-Cent gewesen.

An der Metro-Station wollten wir uns nun unsere eigene Karte kaufen. Eine Dame unseres Alters und ein junger Mann haben uns dabei geholfen. Aber auch zu viert konnten wir den Automaten nicht überreden, unsere Dollar-Noten zu akzeptieren. Schließlich hat uns die Dame ihre eigene Karte für 3 US-Dollar verkauft, was den zwei Dollar Pfand und dem Restguthaben entsprach. An einem weiteren Automaten haben wir dann noch einen Dollar draufgeladen, das reichte für den Tag.
Wir haben einen Rapi-Pass!!!

Dass wir in Panama einen ungeplanten Halt machen, trifft sich gut, denn Dörte war hier noch nicht so richtig. Auf unserer Weltreise fiel diese Stadt für sie aus, weil sie kurzfristig nachhause zu ihrer erkrankten Mutter flog. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr also meine Fotos von vor 5 Jahren mit Dörtes Fotos von heute vergleichen. Wir haben fast den gleichen Rundgang gemacht, wie ich damals alleine.

Der Weg von der Metro-Station zur Altstadt Casco Viejo betrug allerdings etwa einen Kilometer. Dort sah man viele Budenverkäufer und unser Mitwanderer aus Aruba hätte hier seinen Haarschnitt auch am Sonntag bekommen. Interessant war auch die große Markthalle, durch die wir gegangen sind. 

In der Markthalle

Hinter der Markthalle kommt die Casco Viejo dann in Sichtweise und man kann sich an schön restaurierten Fassaden und Kirchen erfreuen. Hier hat man den besten Blick auf die Skyline von Panama City! Manchmal läuft man direkt an der Wasserkante längs, auf einer Promenade die teilweise mit Schatten spendenden Blumen zugewachsen ist.

Eingang zur Casco Viejo

Kirche San Francisco

Skyline von Panama City

Auf der Promenade

An den schönsten Stellen sahen wir einige Mädchen mit ihren hübschen Kleidern, die ihre Quinceañera feierten und sich fotografieren ließen.


Der Rückweg zur Metro war lang, aber Dörte hat ihn dank einer Banane und einer frischen Flasche Wasser (zusammen unter 1 Dollar) geschafft. Am Hafen haben wir dann noch versucht, einen Cache zu finden. Aber leider hatten wir keinen Erfolg.

Der Tag war schön, aber durch die Hitze auch sehr anstrengend. Wir haben erst einmal einen verspäteten Mittagsschlaf gehalten, so fertig waren wir.

Technische Anmerkungen:

Hafentag = Wiegetag: 122,1 kg. Das sieht wie ein kleiner Rückschlag aus, aber diesmal trug ich nicht nur Badehose und T-Shirt. Den Mut nimmt mir das jedenfalls nicht!

Anmerkungen von Dörte:

Ich freue mich auf die Seetage. Immer der Stress mit den Landausflügen.....

Karte:

27.1.24

Panamakanal

Heute hieß es früh aufstehen, um sich einen Platz auf der Aussichtsplattform vorne auf Deck 5 während der Durchfahrt durch den Panamakanal zu sichern. Ich bekam noch einen Stuhl ab und besetzte ihn von Sonnenaufgang bis 17:12, als wir den Pazifik erreichten.

Sonnenaufgang in der Karibik

Die Einfahrt beginnt mit einer Durchfahrt unter der Puente Atlántico, der neuesten der drei Brücken über den Kanal.

Puente Atlántico

Kurz danach erreicht man die Gatùn-Schleusen. Sie sind drei-stufig, d. h. man muss 3 Becken durchfahren, bis man endlich auf der Höhe des Gatùnsees ist (etwa 26 m über dem Meeresspiegel).

Gatùn-Schleusen, man erkennt,
dass es hier mehrere Staustufen gibt.

Zugmaschinen fixieren die Queen Victoria in der Schleuse

Die Fahrt auf dem Gatùn-See ist dann eher gemütlich und es gibt mehr Natur zu sehen, als man denkt. Ich lasse mich überraschen, ob Hawaii, die Südsee oder Neuseeland besseres zu bieten haben. Man begegnet natürlich auch Schiffen und es gibt eine Frachtzugverbindung am Rande des Sees.

Viele kleine Inseln auf dem Gatùn-See

Auch Frachtzüge fahren hier

Schöner alter Kran

Der See wird dann plötzlich ein Fluss und kurz darauf ein Kanal. An der engsten Stelle mit den steilsten Ufern fahren wir unter der zweiten Brücke, der Puente Centenario durch.

Puente Centenario am Culebra Cut

Dann ist das Ende absehbar, aber es dauert immer noch etwa 3 Stunden. Zuerst kommen die Pedro-Miguel-Schleusen (1 Stufe),dann zwei Kilometer über breites Wasser bis zur Miraflores-Schleuse (2 Stufen). Dort hatte ich vor 5 Jahren lange gewartet, um mir die Durchfahrt eines Kreuzfahrtschiffes anzusehen.

Einfahrt in die Schleuse Pedro Miguel (eine Stufe)

Einfahrt in die letzte Staustufe bergab
bei der Miraflores-Schleuse

Die letzten beiden Schleusen sind alle in Sichtweite der ältesten Brücke, der Puente de los Americas. Hier ist der Panamakanal praktisch zu Ende!

Durchfahrt unter der Puente de las Americas
 - wir haben den Pazifik erreicht!

Es war ein anstrengender Tag (nichts gegessen, große Hitze, wohl nicht ganz ohne Sonnenbrand geblieben). Aber es war schön!
Zum Schluss noch eine Frage: Welcher Eingang des Kanals (Karibik oder Pazifik) liegt weiter im Osten? Guckt mal auf die Karte!

Anmerkungen von Dörte:

Der Kapitän hatte zusätzlich noch Deck Fünf Vorne öffnen lassen und es gab eine Versorgung mit Wasser und Eiswürfeln. Trotzdem habe ich Jan immer mal wieder verlassen, um klimatisierte Bereiche aufzusuchen. Er ist halt ein Held.

Karte: 

26.1.24

Burns Night Celebration

Gestern Abend wurde an Bord Burns Night gefeiert. Robert Burns ist der schottische Nationaldichter und sein Geburtstag ist der 25. Januar. Vor 41 Jahren habe ich schon mal an einer Burns Night teilgenommen, als ich im Churchill College in Cambridge war. Alle mit ihrem schwarzen Gown, ungefähr so wie in der Schule bei Harry Potter. Hier gab es allerdings kein Essen, sondern es wurden alle wesentlichen Elemente einer Burns Night in einer Feier durchgeführt.

Angeführt von einer Dudelsackspielerin
wird der Haggis von den Köchen feierlich
unter tosendem Applaus aufgetragen

Nach der Begrüßung wurde unter dem Beifall der Gäste von den Chefköchen des Schiffes der dampfende Haggis hereingetragen. Bei der Rezitation des Gedichts "The Address to a Haggis" wird der Haggis angeschnitten. Die wirklichen Highlights waren dann der "Toast to the Lassies" (Toast an die Frauen) und  "The Reply from the Lassies" (Die Antwort der Frauen). Beides sind humorvolle Ansprachen, in der sich die Geschlechter nichts schenken. Ich würde sagen, diesmal ging der Sieg eindeutig an die Frauen.

Hier wird Gay Gordons getanzt!

Danach wurde noch ein ein schottischer Tanz gelehrt und in großer Runde ausgeführt. Als Abschluss durfte dann "Auld Lang Syne" natürlich nicht fehlen. Wir haben viel Spaß gehabt und es sehr genossen.

So fein waren wir leider nicht angezogen!

Heute früh gab es eine Ansage zu einer Planänderung: Wir halten übermorgen für einen ganzen Tag in Panama City und dafür fällt der Aufenthalt in Cabo San Lucas (Mexiko) weg. Der Grund sind Vorschriften zur Reinigung des Schiffsrumpfes von Organismen, die sonst als invasive Arten in andere Gegenden verschleppt werden. Eigentlich hätte diese Reinigung vor ein paar Tagen in Port Everglades passieren sollen, aber das Wetter war zu schlecht für die Taucher. Das wird jetzt in Panama nachgeholt.

Heute hatten wir ruhige Fahrt (der Pool ist geöffnet!) und bestes Wetter, sodass wir viel Zeit an Deck verbracht haben. Der mittägliche Tanzkurs war wieder eine Katastrophe! Dörte meinte ja, dass man beim langsamen Walzer nichts falsch machen könne. Das geht doch, wenn man mit dem anderen Fuß anfängt! Ob man Walzer in England anders tanzt? Wir werden heute Abend unsere Tischnachbarn danach fragen. Wir wollten uns jedenfalls unsere Tanzroutine nicht versauen und haben lieber nicht mitgemacht.

Danach gab es einen interessanten Vortrag über Hurrikans. Die Klassifikation in Kategorien 1-5 richtet sich im wesentlichen nach der Windgeschwindigkeit. Eigentlich passt das heute nicht mehr so richtig, denn die Kategorie sollte sich nach dem Schadenpotential richten. Mittlerweile werden nämlich die meisten Schäden durch Sturmfluten angerichtet.

Beim Go-Spielen und bei PhaseZehn hat mich Dörte heute vernichtend geschlagen. Da habe ich lieber erst gar keine Streitpatience angefangen ...

Kaffee und Scones nach
dem Sieg in der Go-Partie

Anmerkungen von Dörte:

Habe mich kurz nach dem o.a. Foto umgezogen. Über den Badeanzug habe ich das Kleid gezogen, von dem Jan sagt: "bis auf Form und Farbe ganz okay..." Egal, er muss es ertragen.

25.1.24

Hooiberg, Aruba

Dieser Hafentag war gut durchgeplant, aber trotzdem bot er Überraschungen ohne Ende. Es fing schon damit an, dass wir kein Tagesticket für den Bus kaufen konnten - es war Nationalfeiertag und alle Geschäfte hatten zu. Macht nichts, wir können die Busfahrten ja auch einzeln bezahlen. Unser erstes Ziel war der Hooiberg, eine markante Erhabung von 165 Metern, die man schon vom Schiff aus sehen kann. Am Busbahnhof gewannen wir einen spontanen Mitwanderer, einen ehemaligen Matrosen mit Berliner Akzent. Ihm war der Nationalfeiertag auch in die Quere gekommen, er hoffte auf einen günstigen Haarschnitt.

Hooiberg

Wir warteten etwa eine halbe Stunde auf den Bus - dabei merkten wir schon, wie kommunikativ und freundlich die Leute aus Aruba sind. Sprachbarrieren wurden irgendwie überwunden - ein bunte Gemisch aus Deutsch, Englisch, Niederländisch, Spanisch und Papiamento. Mit dem Bus sind wir zunächst etwas am Hooiberg vorbeigefahren, denn für den Aufstieg muss man auf die Rückseite des Berges kommen. Der Weg, den ich mir ausgesucht hatte, erwies sich allerdings nach etwa 1,5 km als temporäre Sackgasse: Wir standen vor einem verschlossenen Tor. In 30 Minuten solle es aufgeschlossen werden, was bei uns etwas enttäuschte Gesichter sehen ließ. Ein Polizist, Robertico,  erbarmte sich unser und fuhr uns in seinem Auto die 3 Kilometer bis zum Start des Aufstiegs.

Robertico rettete uns den Vormittag!

Der Aufstieg war hart, sogar sehr hart. Es ging steil eine sehr lange Treppe nach oben mit Stufen, die eher eine größere Stufenhöhe aufwiesen als normal. Wir haben vier Mal Pause gemacht und waren ziemlich fertig, als wir oben ankamen. Dort haben wir dann Leute beobachtet, die den Berg mehrfach im Laufschritt bestiegen und oben zur Erholung zehn Liegestütze machten. Bewundernswert, aber kein Ziel mehr für uns. Ziel war allerdings der Geocache oben auf dem Berg, den schließlich unser Mitwanderer fand.

Fast oben!

Vorschriftsmäßige Liegestütze nach
einer weiteren Rund Treppensteigen!

Nach dem Abstieg auf der Treppe gingen wir etwa 1,5 km durch ein Wohngebiet, bis wir wieder an der Bushaltestelle waren. Unterwegs konnten wir noch einmal an einem hübsch gestalteten schattigen Plätzchen Rast machen. 

Ein schattiger Rastplatz

Kaum waren wir an der Bushaltestelle angekommen, hielten 2 Damen mit ihrem Auto. Sie sahen uns Drei ganz weiß und bleich an der Bushaltestalle in der Sonne verbrennen und mussten uns einfach helfen. So waren jeweils ihre Worte. Sie haben uns bis in die Innenstadt von Oranjestad mitgenommen und Maria Theresa, eine von den beiden, überredete uns, in das Museum mitzukommen. Für unseren Mitwanderer war das nichts, er ging zurück zum Schiff.

Maria Theresa

Maria Theresa ist selbst Künstlerin und mit wehendem Kleid und Küsschen hier und Küsschen da begrüßte sie das gesamte Museumspersonal. Wir wurden dem Museumsleiter vorgestellt, der uns dann eine kurze Privatführung gab. Das Museum ist das Museum für Archäologie, aber es hat auch einen kleinen Teil zur Geschichte des wunderschönen Gebäudes. Das fanden wir eigentlich viel interessanter.

Das archäologische Museum

Es blieben noch ein paar Stunden für den Strand: Mit dem Bus sind wir an den Eagle Beach gefahren, haben uns Strandliegen genommen und Dörte ist sogar in die Wellen gestiegen. Bei der Rückfahrt ist dann fast Dörtes iPhone verloren gegangen, weil sie es an der Haltestelle hat liegen lassen. Sie bemerkte es sofort, wir sind an der nächsten Haltestelle ausgestiegen und zurückgelaufen. Es lag noch da - Glück gehabt!

Dörte am Strand

Wieder auf dem Schiff habe ich dann mal Pool und Whirlpool getestet. Solange das Schiff festgemacht hat, gibt's auch keine Wellen im Pool und dann ist er geöffnet. Ein bisschen zu kurz ist er ja, aber das Schwimmen tat mir gut.

Swimmingpool geöffnet!

Technische Anmerkungen:

Hafentag ist wieder Wiegetag: 121,6 kg!

Anmerkungen von Dörte:

Es ist ein Mysterium! Jan hat in unserem Zimmer nach den Bademänteln gesucht, die von Cunard zur Verfügung gestellt werden. Er hat sie natürlich nicht gefunden. Als ich später sagte: "Guck im Schrank ganz rechts auf den Bügeln", sind sie einfach  magisch materialisiert. Vorher waren sie definitiv nicht da!!!

Karte:

24.1.24

Tropische Temperaturen

Inzwischen haben wir auf Deck Temperaturen von 28 Grad und drüber. Das klingt nach einem ruhigen Seetag am Pool - aber es schaukelt zu sehr. Der Swimmingpool ist gesperrt, er würde auch nur als viel zu kleines Wellenbad funktionieren. Regelmäßig spritzt die Gischt aus dem Pool die ersten 3 Reihen von Liegestühlen nass. 

Swimmingpool gesperrt!

Ob wir den Pool wohl überhaupt einmal an einem Seetag nutzen können? Ich bin mir da nicht sicher.

Heute Vormittag haben wir eine dritte Lesung von Hubertus Meyer-Burckhardt besucht. Diesmal hat er wirklich gelesen und mein Eindruck ist, das ich ihn lieber plaudern höre, als sein Buch zu lesen. Dörte hat inzwischen das Buch seiner Frau Dorothee Röhrig gekauft und es sich signieren lassen.

Der Tanzkurs war heute zu Chachacha und wir haben tatsächlich ein paar neue, einfache Figuren gelernt. Mir gefällt der Tanzlehrer immer noch nicht, aber ich muss zugeben, dass es am Ende ganz gut geklappt hat. 

Das Go-Spielen und die Streitpatience gingen heute beide für mich aus. Bei Phase 10 sah es anders aus: Wir haben jede Runde bis zu Ende ausgekämpft und die Punkte gezählt. Am Ende haben wir in derselben Runde Phase 10 erreicht und Dörte lag mit 5 Punkten vorne. Das ist übrigens der kleinstmögliche Gewinn.

Mit meinem Rätselbuch bin ich jetzt durch und habe es weggeworfen. Ich kann es nicht wirklich empfehlen, manche Lösungswege sind einfach zu obskur bzw. beliebig.

Gestern Abend war Gala-Abend zum Motto Rot und Gold. Hier kam mein Weihnachtsgeschenk zur Geltung: Krawatte und Einstecktuch. Der Show-Abend bestand aus einer Art Mini-Musical mit Motiven aus "The Wizard of Oz". Sehenswert!

Fertig für den Gala-Abend "Rot und Gold"

Anmerkungen von Dörte:

Wir mussten googeln, wie das Einstecktuch gefaltet wird. Ob es so zweifarbig korrekt ist, bin ich nicht sicher. Aber ein schöner Mann kann natürlich alles tragen. (...und den hässlichen entstellt nichts, hätte mein Großvater hinzugefügt...)

23.1.24

Erweiterte Hygienemaßnahmen

Heute gegen 11 Uhr gab es eine schiffsweite Ansage, dass aufgrund vermehrten Auftretens von Magen-Darm-Erkrankungen erweiterte Hygienemaßnahmen in Kraft treten. Natürlich sollen wir weiterhin ordentlich die Hände waschen und vor dem Essen den Desinfektionssprayer benutzen. Letzteres wird aber jetzt streng kontrolliert. Am auffälligsten sind aber die Änderungen am Buffet und an der Selbstbedienungsgetränkebar für Saft, Wasser, Tee und Kaffee. Hier erfolgt jetzt alles nur noch mit Bedienung, d. h. man kommt weder mit Auffüllbesteck noch mit Bedienknöpfen in Kontakt. Etwas aufwändig, aber sicherlich hilfreich und sinnvoll. Und vermutlich umweltfreundlicher als Einweghandschuhe.

Keine Selbstbedienung mehr bei den Getränken

Heute Mittag haben wir zum ersten Mal eine Tanzlektion besucht: Quickstep für Anfänger. Der Saal war übervoll und der Lehrer war grauenhaft. Ob wir da was gelernt hätten, wenn wir Quickstep nicht vor Urzeiten schon mal getanzt hätten? Wohl eher nicht. Mal sehen, was morgen dran ist, Dörte will dem Tanzlehrer noch eine zweite Chance geben.

Unsere Go-Partie spielten wir im Commodore-Club. Das ist eine wunderbare Location mit Blick wie von der Brücke. Kunststück, die Brücke ist ja sogar eine Etage tiefer. Zu sehen gab es allerdings nicht viel, weil es sehr diesig war. Die Go-Partie ging für Dörte aus, die Streitpatience für mich. Anschließend begannen wir mit Phase 10 - bis zum Panamakanal ist es ja nicht mehr so weit. Wir haben beide in derselben Runde Phase 10 abgeschlossen und zwischendurch nicht die Minuspunkte aufgeschrieben - daher werten wir das mal als Unentschieden. Morgen werden wir die Punkte aufschreiben!

Commodore Club

Mein Rätselbuch hatte heute für mich eine Aufgabenform, die ich noch gar nicht kannte: In jede Zeile und jede Spalte sind jeweils die Zahlen von 1 bis 7 einzutragen. Wenn zwischen zwei Feldern ein fetter Strich ist, muss die Differenz zwischen den Zahlen in den Feldern eins, sonst mehr als eins betragen. Erstaunlicherweise lässt sich das eindeutig lösen!

Gestern Abend haben wir in leicht veränderter Zusammensetzung erneut im Pubquiz gewonnen! Dörte hat festgestellt, dass wir zwar nicht die besten bei Trivia-Fragen sind, aber wir sind wohl gut darin, die richtigen Mitspieler zu finden. Das kann gerne so weitergehen! Die Show-Vorstellung zeigte einen Virtuosen auf der Steel Pan - ein guter Musiker, am Ende sogar mitreißend.

Anmerkungen von Dörte:

Dieser "Tanzlehrer" ist nicht zu verwechseln mit den Eintänzern, die es auch gibt. Diese haben die Aufgabe, allein reisenden Damen beim abendlichen Tanz zur Seite (resp. gegenüber) zu stehen. Das sind ältere Herren mit guter Kleidung und einwandfreien Umgangsformen und natürlich Tanzkenntnissen, die auf diese Weise eine Kreuzfahrt machen können. 

Übermorgen gibt es hier eine Burns Night. Die Einladung, sich dazu heute im Admirals Club zu treffen, war missverständlich formuliert. Fast wären wir aus Versehen in die Vorbereitungsrunde gekommen. Und ein Gedicht von Robert Burns vortragen wollten wir dann doch nicht. 

22.1.24

Sieg im Pubquiz!

Gestern Abend waren wir erstmals Teil eines Siegerteams im Pub-Quiz. Allzuviel konnten wir nicht dazu beitragen, aber immerhin hat mein Fußballwissen geholfen. Jennifer, die leider heute in Port Everglades ausgestiegen ist, sowie Phil und Janice waren unsere genialen Mitstreiter.

Jennifer, Phil und Janice mit dem Preis - einer Flasche Wein

Gegenüber diesem Erfolg verblasst natürlich etwas der Hafentag in Port Everglades. Ein Shuttle-Bus brachte uns zur Galleria Shopping Mall in Fort Lauderdale. Dörte hat sich dort zwei große Schals ausgesucht, weil es abends beim Dinner manchmal ziemlich kalt ist. Ferner haben wir eine Nagelschere, Multivitamindrops und Hustenbonbons erstanden. Auch drei Geocaches konnten wir finden, aber da war nichts besonderes dabei.

Kurz haben wir überlegt, die Statue
mitzunehmen, aber dann entschieden,
dass unsere Kabine dafür zu klein ist.

Zwei Hafentage hintereinander sind schon ganz schön anstrengend, wir brauchten heute einen langen Mittagsschlaf.

Technische Anmerkungen: 

Hafentag = Wiegetag, heute waren es 124,0 kg. Eine erfreuliche Entwicklung!

Anmerkungen von Dörte:

Nun, die Bereitwilligkeit von Jan, mit mir eine EINKAUFSMALL zu besuchen, lässt sich vielleicht eher dadurch erklären, dass er mir beim abendlichen Restaurantbesuch seine Jacke geben musste. Die Klimaanlage ist dort eindeutig zu kalt eingestellt. Und da er ja mein Ritter in der umfangreichen Gestalt ist...

Anmerkung zur Anmerkung:

Noch habe ich eine ausreichende subkutane Isolationsschicht, die mich nicht frieren lässt ...

Karte: