4.4.24

Ein Travelbug als Glücksbringer

Das Geocaching hat während des Krankenhausaufenthalts nicht vollständig geruht. Freunde von zuhause haben uns vor 3 Wochen gebeten, ihren Travelbug aus einem Cache direkt neben dem Krankenhaus in Alice Springs zu retten. Ein Travelbug ist ein Gegenstand, der von Cache zu Cache wandern soll. Er ist mit einer Marke mit einer Nummer versehen, anhand der man ihn in einen Cache ein- bzw. ausbuchen kann. So kann der Besitzer des Travelbugs verfolgen, wo der Gegenstand denn gerade steckt. Und dieser Travelbug steckte seit 18 Monaten in dem Cache neben dem Krankenhaus in Alice Springs fest.

Dörte ist zu diesem Cache gegangen und konnte einige Travelbugs finden, aber der gesuchte war nicht darunter. Offensichtlich war er fehlerhaft in den Cache eingebucht worden oder jemand hat vergessen, ihn auszubuchen, als er ihn mitgenommen hat. Mit einiger Detektivarbeit konnten wir herausfinden, was passiert ist: Eine Geocacherin hatte den Travelbug von Freunden in Darwin übergeben bekommen, die ihn aus Versehen 7 Jahre aufbewahrt hatten. Auf dem Weg nach Alice Springs traf sie andere Freunde aus Melbourne, denen sie den Travelbug mitgegeben hat. Sie machten aus, dass die Geocacherin den Cache "virtuell" in einen Cache in Alice Springs einbuchen sollte und die Freunde ihn von dort "virtuell" mitnehmen sollten. Der letzte Schritt ist dann vergessen worden.

Die Geocacherin hat nach meiner Rückfrage ihre Freunde in Melbourne angeschrieben, die den Travelbug noch in Besitz hatten. Per Post wurde er zuerst nach Alice Springs und dann hier nach Adelaide geschickt. Heute ist er endlich angekommen und soll mein Glücksbringer werden. Ich werde ihn mit nach Deutschland nehmen.

Travelbug als Glücksbringer

Zwischendurch sah es sogar so aus, als ob ich schnell nach Deutschland zurückkomme. Es war die Rede von einem Ambulanzflug. Da kann ich an Bord Sauerstoff bekommen und dann darf ich auch fliegen. Wir saßen hier sozusagen schon auf gepackten Koffern, bis die Versicherung angerufen hat und sagte, dass sie die Ergebnisse der nächsten Ultraschalluntersuchung erst einmal abwarten will. So richtig enttäuscht bin ich darüber nicht, denn wenn ich mir den 3-Stunden-Flug von Alice Springs nach Adelaide auf 36 Stunden und 5 Zwischenlandungen ausgedehnt vorstelle, dann muss das extrem anstrengend und unbequem sein.

Mir geht es weiterhin gut, wenn ich mich nicht zu sehr anstrenge. Inzwischen bringe ich es nach Covid schon wieder auf 30 Runden rund um die Station pro Tag, das sind ca. 3 Kilometer. Allerdings immer noch sehr sehr langsam.

Jana hat inzwischen schon mal einen Ausflug an den Strand gemacht. Eine typische Osterbeschäftigung hier!

Morgen kann ich mir den Strand vielleicht schon selber ansehen, denn es ist geplant, dass wir gemeinsam in eine Ferienwohnung in Strandnähe umziehen. Meine Antibiotika bekomme ich dort weiterhin, dafür soll zwei Mal am Tag eine Nurse kommen. Das ist deutlicher Fortschritt!

Anmerkungen von Dörte:

Jan hat nicht erwähnt, dass ein Ambulanzflug ca. 250.000,-- Euro kosten soll. Da kann man die Versicherung schon verstehen, dass sie lieber den weiteren Aufenthalt in Australien bezahlt. Nadine hatte vorgeschlagen, dass Cunard eine Kreuzfahrt mit ärztlicher Betreuung als Rücktransport anbieten könne. Da brauche man keinen zusätzlichen Sauerstoff. Klingt sehr gut! Klappt aber leider nicht. Vielleicht können wir die Reha auf einem Kreuzfahrtschiff machen???  Mal sehen.
Bemerkungen zum australischen Essen:
a. dass die Portionen riesig sind, habe ich schon erwähnt
b. dass auch bei einem Salat die Salatblätter Nebensache sind, habe ich noch nicht erzählt. Hauptsache, es sind Speckwürfel, pochierte Eier, weißes Hähnchenfleisch und meist auch noch Anchovis dabei. 
c. das Ganze wird dann in Dressing ertränkt
d. und es gehört noch ein in Fett gebratenes Stück Toast dazu. 
Aber es funktioniert ganz gut, wenn man lauter Sonderwünsche äußert. Das ist meist kein Problem  Jan sollte also kein Problem haben, sein verlorenes Gewicht wieder aufzuholen. Er ist echt vom Fleisch gefallen. 

6 Kommentare:

  1. Moin Sherlock Ruten-Buddy!
    Vielen vielen Dank, dass du mit exzellenter Spürnase unseren Leuchtturm retten konntest! Bitte behalte ihn als Talisman solange, bis zu wieder vollständig fit bist. Möge er dir über sieben Meere heimleuchten... ;-)
    Herzliche Grüße aus dem verregneten Reinbek von
    Anke & Martin

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  2. Antworten
    1. Liebe Dörte, lieber Jan, es freut uns, dass es Jan wieder besser geht! Wir haben gerade Elke und Biørn bei uns in Brescia zu Besuch und zusammen euren Blog gelesen und denken an euch. Liebe Grüße von Stefano Peter Elke Bjørn

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    2. Hallo Björn, Elke, Peter und Stefano,
      danke dass Ihr an mich denkt!
      Ich bin inzwischen mit Dörte und Jana tatsächlich in einer Ferienwohnung in Glenelg. Vom Balkon können wir das Meer sehen, die Sonne scheint, es fühlt sich ein wenig wie Urlaub an. Zwei Mal am Tag kommt eine Nurse und versorgt mich, das klappt gut. Trotzdem wäre uns ein schneller Flug nachhause am liebsten - vielleicht Ende der nächsten Woche (abhängig von der nächsten Untersuchung).
      LG nach Brescia
      Jan

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  3. Hallo Jan, ich komme leider erst jetzt dazu zu schreiben um Dir gute Besserung zu Wünschen. Also ich wünsche Dir alles erdenklich gute und dass Deine Herzklappe so zäh und Willensstark ist wie der Rest vom Jan! Matthias der Gärtnermeister

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    1. Lieber Matthias, vielen Dank! Ich werde es meiner Herzklappe ausrichten!

      Liebe Grüße
      Jan

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