7.5.24

Wieder auf der Normalstation

Dieses ist der letzte Blogeintrag, denn jetzt ist die Reise wirklich beendet. Am letzten Freitag bin ich operiert worden und war 3 Tage auf Intensiv, Heute bin ich wieder auf Normalstation und kann wieder einigermaßen klar denken. Vor mir liegen noch 6 Wochen Antibiotikagabe und 4 Wochen REHA. 

Davon will ich nicht mehr in Blogform berichten. Vielen Dank an alle Leser für Ihr Interesse und Kommentare!

Letzte Anmerkungen von Dörte:

Jan freut sich über Besuch im Albertinen-Krankenhaus. Da Besuch aber auch anstrengend ist, sollte das koordiniert sein. Ruft mich gerne an.

28.4.24

Wieder in Hamburg

Wir haben es geschafft, wieder nach Hamburg zurückzukommen. Mein Flug mit medizinischer Begleitung lief problemlos und ich brauchte nicht einmal den mitgebrachten zusätzlichen Sauerstoff während des Fluges. Dörte war froh, dass ich mit einem Arzt und einer Rettungssanitäterin gleich zwei Aufpasser dabei hatte. Sie haben sehr darauf geachtet, dass ich nicht den Rucksack trug oder gar zu lange Strecken zu Fuß zurücklegte. Für die langen Wege auf den Flughäfen gab es einen Rollstuhlservice. Und da wir Business Class flogen, waren die Aufenthalte in den Flughafen Lounges auch recht angenehm.

Dörte flog fast gleichzeitig auch nach Hamburg zurück, aber aus buchungstechnischen Gründen über eine andere Strecke. Wir verabschiedeten uns in Adelaide in der Business Lounge und trafen uns in Hamburg am Gepäckband wieder. Dort erwartete uns unsere Tochter Beke und es war sehr schön, dass wir ihr nun persönlich zum Geburtstag gratulieren konnten. Für mich ging es danach weiter mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus, während sich Beke mit den Sperrungen wegen des Marathonlaufs herumschlagen musste, um Dörte nachhause zu bringen.

Jana ist noch in Australien geblieben, um sich im Büro ihrer Firma in Sydney vorzustellen. Also noch ein anderer Flug!

Jan über Singapur und Frankfurt,
Dörte über Kuala Lumpur und Istanbul nach Hamburg
und Jana nach Sydney

Wie geht es nun mit mir weiter? Ganz klar ist das noch nicht, deshalb will ich hier noch nicht spekulieren. Es hat schon zu viele Planänderungen gegeben. Sobald ein Plan steht, gibt es dazu einen neuen Blogeintrag. 

Auf jeden Fall ist es ein weiterer großer Schritt, wieder in Deutschland zu sein!

Anmerkungen von Dörte:

Gibt es heute erst einmal nicht. Vielleicht werden sie später nachgereicht.

24.4.24

Percy Stuart und der 4-Kilo-Hut

Ich mache zwar täglich meine Spaziergänge, meistens zum Geocachen, aber trotzdem bleibt noch viel Zeit, die es sinnvoll zu füllen gilt. Dafür hatte ich zunächst die vielen Kieler Tatortfolgen in der ARD-Mediathek und auf YouTube entdeckt. Etwa 15 Folgen habe ich mir angesehen, "Borowski und der coole Hund" und "Borowski und das Meer" haben mir am besten gefallen. Vor ein paar Tagen habe ich dann entdeckt, dass es die Kultserie "Percy Stuart" auf YouTube gibt. Die Serie stammt aus den 70er-Jahren und die ersten beiden Staffeln wurden noch in Scharz-Weiß gedreht. Diese Serie wird jetzt dauernd bei uns geguckt und Dörte bekommt die Titelmelodie gar nicht mehr aus dem Kopf. Es ist ganz lustig anzusehen, wie man damals die Stunts zu Schlägereien gedreht hat.

Vorgestern waren wir noch einmal im Krankenhaus, um mit dem Infektiologen zu besprechen, wie wir mit den Antibiotika umgehen, während wir auf den Flug warten. Die intravenöse Gabe wurde jetzt einfach um eine halbe Woche über das ursprünglich geplante Ende hinaus verlängert. Das passt auch zu der schriftlichen Bestätigung des Fluges, die inzwischen bei uns eingegangen ist: Samstag fliegen wir nachhause!

Im Krankenhausflur stand eine Waage, die ich schon vor einer Woche benutzt hatte: Damals zeigte sie 118 kg an, nun plötzlich 122 kg. Meine Entschuldigung dafür: "Heute habe ich ja auch einen Hut auf!" Seitdem zieht mich Jana auf, dass ich ja einen 4-Kilo-Hut trage. Im Ernst: Eigentlich ist das ein gutes Zeichen, denn im Krankenhaus habe ich trotz sechs Mahlzeiten am Tag weiter abgenommen. Wenn der Körper jetzt wieder Reserven hat, die er speichern kann, dann bedeutet das auch, dass er nicht mehr so viel Energie zum gesund werden benötigt. Ich muss halt nur wieder beim Essen aufpassen.

Ich habe schwer zu tragen an meinem 4-Kilo-Hut

Wir sind inzwischen wieder von Henley nach Glenelg umgezogen, weil die Wohnung anderweitig vermietet war. Die neue Wohnung liegt näher am Strand und ein paar Caches gibt es in der Gegend auch.

Anmerkungen von Dörte:

Strandspaziergänge sind eigentlich immer schön, weil es so viel zu entdecken gibt: Mosaiken, die in die Dünen eingefügt sind, echte DELFINE, die sich in unmittelbarer Strandnähe aufhalten, Kunstwerke, die an Sandwürmer aus Dune erinnern, künstlerisch gestaltete Strandduschen, Beach Toy Libraries oder niedliche kleine Blumen, die direkt aus dem Sand wachsen. 

20.4.24

Regen in Dubai

Meine Versicherung kümmert sich um die Rückreise mit medizinischer Begleitung, aber die Umstände sind schwierig. Medizinische Begleitung bedeutet: Ein Arzt und ein Rettungssanitäter fliegen von Deutschland hierher, machen einen Tag Pause und begleiten mich dann auf dem Rückflug. Am Donnerstag, also vorgestern, kam endlich der erlösende Anruf: Am Montag soll es um 18:55 Uhr losgehen, wir würden vorher vom Arzt besucht werden und gemeinsam zum Flughafen fahren. Am 23.4. wären wir dann in Hamburg und ich würde gleich weitertransportiert werden ins Krankenhaus nach Hamburg-Schnelsen.

Wir freuten uns und verlängerten unsere Unterkunft entsprechend. Jana und Dörte buchten ihre Rückflüge und auch die Nurses planten schon, wann es denn mit der Versorgung vorbei wäre.

Und dann kam der Regen in Dubai! Inzwischen sind viele Flüge von und nach Dubai gestrichen, weil der Flughafen unter Wasser stand. 

Government of Dubai, Public domain, via Wikimedia Commons


Das betrifft sowohl den Hinflug der medizinischen Crew als auch meinen Rückflug. Gestern Abend rief die Versicherung an und berichtete uns davon. Das neue Datum für meinen Rückflug ist jetzt der 27.4., diesmal über Singapur. Wir haben dabei wohl noch Glück gehabt, denn es gibt Patienten, die in Dubai gestrandet sind und jetzt nicht weiterkommen.

Für uns bedeutete das: Flüge umbuchen (wir hatten Glück, dass zu dem Zeitpunkt die Gnadenfrist für eine kostenlose Sofortstornierung von Dörtes Flug um 50 Minuten noch nicht abgelaufen war), neue Unterkunft suchen und jetzt müssen wir noch mit den Ärzten klären, wie es mit Medikation und Versorgung hier in Australien weiterläuft (regulär ist die intravenöse Gabe von Antibiotika am Montag abgeschlossen).

Wir hoffen jetzt sehr, dass der zweite Flugtermin auch wirklich eingehalten wird. Bis dahin versuchen wir, noch etwas den Strand in Henley und Glenelg zu genießen.

Anmerkungen von Dörte:

Mein jetzt gebuchter Rückflug geht über Kuala Lumpur. Mal sehen ob der Sulawesi-Vulkan (der bis jetzt nur 3 km hohe Aschewolken ausstößt), dann endgültig ausgebrochen ist und auch diesen Weg versperrt....

16.4.24

Cleland Wildlife Park

Man hat uns ja einige Tipps gegeben, was wir uns in Adelaide unbedingt ansehen sollten. Der Cleland Wildlife Park war darunter und das war ein Supertipp. Der Park liegt außerhalb von Adelaide in den Hügeln, nicht allzu weit von Hahndorf. Er zeichnet sich dadurch aus, dass die meisten Tiere in riesigen begehbaren Gehegen frei herumlaufen können. Dabei sind häufig Teile des Geländes mit einem Seil abgesperrt, damit die Tiere auch Rückzugsräume haben. Sonntag war das Wetter gut und auch Jana hatte Zeit, das haben wir für einen Besuch genutzt.

Ein Sumpfwallaby frisst aus der Hand

Dörte war hin und weg, als das kleine Sumpfwallaby seine Ärmchen beim Füttern auf ihre Hand legte. "Das war sooo niedlich! Soo niedlich!"

Der Zoo kümmert sich ausschließlich um einheimische Tiere, was für uns natürlich ideal war. Für uns war fast alles neu! Wer hat denn in Deutschland z. B. schon mal ein Gelbfuß-Felskänguru oder einen Ameisenigel gesehen?

Ameisenigel

Beeindruckend fanden wir auch die Wombats. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass sie eine solche Größe erreichen. Das sind echte Muskelpakete, denen möchte ich nicht in freier Wildbahn begegnen. An einer Stelle war durch eine Glasscheibe das Innere einer Höhle zu sehen. Da konnten wir im Stroh auch sehen, was Jana uns erzählt hatte: Würfelförmige Exkremente.

Wombat

Die Emus liefen auch frei herum, d. h. man stand ihnen teilweise Auge in Auge gegenüber. Das ist ganz schön schwierig, diesem Blick standzuhalten!

Der Blick eines Emus

Wir haben auch kleinere Tiere gesehen, z. B. ein Kaninchenkänguru oder Potoroo. Dörte hatte es zuerst für eine Bisamratte gehalten, die zwischen unseren Beinen herumkroch. Es war aber eindeutig ein kleines Beuteltier, das wir dann mit Futter anlocken konnten.

Kaninchenkänguru oder Potoroo

Natürlich haben wir auch Koalas gesehen. Die Station, bei der man sich mit Koalas auf dem Arm fotografieren lassen kann, ist aber nur am Vormittag geöffnet und hatte schon zu.

Koala

Am späten Nachmittag haben wir bei der Fütterung des Tasmanischen Teufels zugesehen. Das einzige weibliche Exemplar hatte sich so versteckt, dass wir es nur bei der Fütterung sehen konnten. Es ist Teil einer Reservezucht zur Erhaltung der Art, denn der Tasmanische Teufel ist von einer übertragbaren Krebserkrankung bedroht. Inzwischen gibt es aber wohl eine Impfung und der Bestand auf Tasmanien erholt sich langsam wieder.

Tasmanischer Teufel

Es gab insgesamt über 100 Arten von Tieren zu sehen, das war ein wunderbarer und sehr empfehlenswerter Ausflug.

Ein chillendes Känguru

Buntwaran

Dingo

Ich war von mir selbst überrascht, wie sehr mir doch hügeliges Gelände noch zusetzt. Ich hatte meinen Körper schon als stärker eingeschätzt, aber hier waren viele Pausen notwendig.

Am Montag hatten wir einen Termin beim Spezialisten für Infektionskrankheiten: Die Entzündungswerte im Blutbild sinken weiter und er hat keine Bedenken, für einen längeren Flug die Medikation auf Tabletten umzustellen. Er hat uns sogar schon das Rezept dafür mitgegeben. Jetzt fehlte nur noch das Urteil der Kardiologen, von denen wir nach der Ultraschalluntersuchung von Mittwoch noch nichts gehört hatten. Inzwischen haben wir per Anruf erfahren, dass ich im Prinzip fit genug bin, um zu fliegen. Dafür ist aber eine medizinische Begleitung auf einem Linienflug erforderlich - das muss jetzt die Versicherung organisieren.

Anmerkungen von Dörte:

Habe  noch zwei Kleinigkeiten von der Strandpromenade nachzutragen:
Eine Straßenmarkierung sagt: "dog on lead".  Das heißt aber nicht, dass am anderen Ende der Leine auch jemand sein muss! Es gibt Leute, die das ausnutzen.

Dann habe ich noch einen Schatzsucher kennengelernt, der mit Metalldetektor und Schaufel den Strand absuchte. Er ging dabei auch knietief ins Wasser. Brrr. Er meinte auch, dass er seine Hände kaum mehr fühlen könne. Aber immerhin hatte er bereits mehrere Ringe gefunden. 

Ein Schatzsucher am Strand

12.4.24

Hahndorf, Ultraschall und Umzug nach Henley

Mindestens 30 Leute haben uns empfohlen, den Ort Hahndorf zu besuchen. Meistens geschah das in dem Moment, in dem sie herausfanden, dass wir aus Deutschland sind.

Hahndorf ist eine Siedlung ostpreußischer Altlutheraner aus dem 18. Jahrhundert und liegt idyllisch mitten in den Weinbergen bei Adelaide. Aus der deutschen Tradition ist ein Touristenort geworden, in dem man Bierzeltmusik, Weißwürste und deutsches Bier genießen kann. Eben Deutschland, wie es sich Asiaten und Australier vorstellen. 

Deutsches Essen ...

... und deutsches Bier

Und diese Erwartungen werden auch voll erfüllt. Wir haben uns sowas schon gedacht und wären schon mit den 3 Fachwerkhäusern zufrieden gewesen, die wir im Prospekt gesehen haben. Vor Ort entdeckten wir dann sogar noch ein viertes!

Das vierte Fachwerkhaus,
mit künstlichem Schaf

Am Mittwoch bin ich dann ins Krankenhaus gefahren, um eine Ultraschalluntersuchung des Herzens zu machen. Das war ganz gut organisiert und ich musste gar nicht so lange warten. Dafür warte ich aber bis jetzt (Freitag Abend) immer noch darauf, dass man mir das Ergebnis mitteilt. Ich würde ja schon gerne wissen, ob es jetzt oder erst in ein paar Wochen nachhause geht. Im Krankenhaus funktionierte dieser Teil besser als in der "Hospital in the Home"-Situation. Wahrscheinlich passiert am Wochenende nichts und ich sehe erst am Montag Mittag nach dem Arzttermin klarer, wie es weitergeht.

Heute mussten wir das Quaartier wechseln: Die luxuriöse Ferienwohnung in Glenelg konnten wir nicht verlängern und sind jetzt in einer kleineren Ferienwohnung in Henley, etwa 700 Meter vom Strand entfernt. Die Wohnung reicht aber für uns ganz gut aus und ein Supermarkt ist auch in der Nähe.

Abschied von Glenelg

Anmerkungen von Dörte:

In einem Restaurant in Hahndorf hing auch eine Tafel mit Namen, Herkunft und Beruf der Haushaltsvorstände der "first families". Unklar ist mir, warum bei Gottlob Schirmer "widower" als Beruf angegeben wurde. Hat er sich ausschließlich um seine Kinder gekümmert und war auf die Wohlfahrt der anderen angewiesen??? 

Die Schilder im Ort waren auch interessant. Hinweisschild zu einem Restaurant: Vine und Essen! Und bei einer Bäckerei wurde "beesting" angepriesen. Das hatte ich für eine typisch deutsche Bezeichnung gehalten. Ob aber die Besitzer des Fudge-Ladens wissen, was Humbug in deutsch bedeutet? 

Ein Funfact noch zu den öffentlichen Toiletten zumindest in Glenelg: Die Spülung ist mit dem Seifenspender koordiniert. Man  muss die Hand richtig unter den Seifenspender halten. 

9.4.24

Die Sonnenfinsternis

Heute Nacht gegen 3:40 Uhr ist die Sonnenfinsternis über Mazatlan hinweggezogen und wir waren nicht vor Ort! Aber wir haben uns einen Wecker gestellt und auf Youtube einer Live-Übertragung zugeschaut. Daher wissen wir, dass es zwar etwas wolkig war, aber dass man trotzdem die Corona sehen konnte. 

Luc Viatour, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Live-Übertragung war ziemlich amateurhaft und manchmal unfreiwillig komisch. Es gab ca. 400 Zuschauer weltweit. Neben einem kleinen Livebild vom Setup der Kameras wurden automatisiert erstellte Bilder von der Sonne alle 15 Sekunden auf dem Hauptbild aktualisiert. Natürlich nur sofern die Sonne nicht inzwischen aus dem Bild gelaufen war, denn das Nachführen der Kameraposition erfolgte von Hand.

Als die Sonne ganz verschwunden war, war auch das Hauptbild schwarz, denn zunächst wurde vergessen, den Filter zu entfernen. Nach einer Minute Totalität hat man es bemerkt und dann war auch die Corona zu sehen - wenn auch etwas schwach hinter leichten Schleierwolken. Den berühmten Diamantring (der erste Sonnenstrahl beim Wiedererscheinen der Sonne) haben wir aber gut mitbekommen.

Das Video kann man sich hier ansehen.

Danach haben wir uns noch eine Übertragung aus Austin in Texas angesehen, die ebenfalls unfreiwillig komische Momente enthielt. Danke an Klaus Fittges, dass er uns den Link dazu gesendet hat.

Das zweite Video kann man sich hier ansehen.

Ihr seht, wir haben bei den gegebenen Umständen noch das beste aus dieser Sonnenfinsternis herausgezogen. Es fühlte sich wenigstens ein bisschen so an, als wären wir in Mazatlan dabei gewesen.

Anmerkungen von Dörte:

Kennt jemand die australischen Krimis mit Miss Fisher? In der Verfilmung wohnt diese in einem phantastischen Haus - und genau solche gibt es hier direkt am Wasser. Leider gibt es wohl keinen vernünftigen Denkmalschutz hier, denn manche sind modernisiert worden. Wie kann man die wunderbaren Balkone verkleiden!

Ansonsten gibt es natürlich auch wunderbare moderne Sachen hier: Nagelstudios mit Farben wie dutch orange (hier würde ich ein Smiley einfügen, aber Jan meint, das geht nicht), einen hervorragenden Schokoladenladen und eine Fahrradreparaturstation, an der die entsprechenden Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden.

6.4.24

Ferienwohnung in Glenelg

Ich habe tatsächlich das Hospital verlassen und bin jetzt mit Dörte und Jana in einer geräumigen Ferienwohnung in Glenelg, nur 150 Meter vom Strand entfernt. Der Abschied im Krankenhaus war rührend: Alle Nurses der Nachmittagsschicht haben sich kurz versammelt und uns gemeinsam verabschiedet.

Glenelg ist ein Vorort von Adelaide, der mit einer Straßenbahnlinie angebunden ist. Die Straßenbahn fährt direkt von der Ferienwohnung bis vor das Krankenhaus. Gestern sind wir aber erst einmal mit dem Taxi gefahren. 

Ich bekomme weiterhin Infusionen: Eine Dauerinfusion über 24 Stunden mit einer  tragbaren Ballonpumpe und zwei Mal am Tag eine 30-Minuten-Infusion mit einem zweiten Antibiotikum. Dafür besucht uns zwei Mal am Tag eine Nurse, was bisher sehr gut geklappt hat. Dörtes Sorge, sich mit piependen empfindlichen elektrischen Infusionspumpen herumschlagen zu müssen, hat sich als unbegründet erwiesen. Am Mittwoch ist die nächste Untersuchung, für die ich dann in die Klinik fahren muss. Hoffentlich werde ich dann für flugfähig erklärt!

Ein Tape anstelle eines
Infusionsständers tut es auch!

Unsere Ferienwohnung hat Meerblick und Nachmittagssonne auf den Balkonen. Vom Schlafzimmerbalkon hatten wir sogar den Blick auf einen wunderschönen Sonnenuntergang. 

Die Wohnung ist relativ teuer, weil derzeit das "Gather Round"-Fest stattfindet. Das ist eine besondere Runde der Australischen Fußball-Liga, bei der innerhalb von 4 Tagen alle 18 Teams in Adelaide spielen. Das ganze wird von vielen Events begleitet, bei denen es sich um australischen Fußball dreht. Wohlgemerkt: Nicht Fußball, sondern australischen Fußball - eine Art Rugby mit völlig anderen Regeln, gespielt auf einem ovalen Spielfeld. Auf dem Rasen direkt vor unserem Balkon fand z. B. ein Footy-Training für etwa 100 kleine Kinder statt.

Heute habe ich auch zum ersten Mal wieder versucht, einen Geocache zu finden. Gemeinsam mit Dörte habe ich zwei Spaziergänge zu einem nahe gelegenen Pier gemacht. Leider waren wir aber wohl zu blöd, um den dortigen Cache zu finden. Aufgegeben haben wir aber noch nicht, morgen nehmen wir einfach Jana mit!

Anmerkungen von Dörte:

Naja, mal sehen, das mit dem Cache. Es ist schon schwierig, Jan davon abzuhalten, sich zu bücken um unter Bänke zu sehen, in schmutzigen Rohren rumzuwühlen mit der Gefahr einer weiteren Infektion und sich über Geländer zu beugen mit der Gefahr die Pumpe zu beschädigen. Cachen lässt ihn halt alles vergessen. 
Die Ferienwohnung hat allerdings den Nachteil, dass ich jetzt wieder kochen muss... Jan ist es durchs Krankenhaus gewohnt, sechs Mahlzeiten pro Tag zu bekommen. Da muss doch allerhand bei Coles eingekauft werden. Es gibt zwar auch einen Aldi, der ist aber zu weit weg.  Zum Ausgleich kann dann der hauseigene Pool besucht werden. Wie im vorigen Hotel gibt auch einen Fitnessraum, der diesmal aber glücklicherweise nicht direkt neben unserem Schlafzimmer liegt. 
Übrigens: Hier im Fernsehen läuft "Farmer wants a wife". Die Farmer hier sind aber bedeutend attraktiver als diejenigen, die ich manchmal (sehr selten! Eigentlich gucke ich das nie!!!) in Deutschland gesehen habe...